1000 Jahre alter Sakrophag in Mainzer Johanneskirche geöffnet

Es ist eine spektakuläre Geschichte, die sich diese Tage in Mainz ereignete – und etwas von 'Indiana Jones' hat. Voriges Jahr war der Fußboden der Mainzer Johanniskirche (evangelische Kirche) für Sanierungsaufgaben aufgegraben worden. Bei diesen archäologischen Grabungen stieß man auf einen Stein-Sakrophag aus dem 11. Jahrhundert nach Christus – und die Spekulationen fingen an.


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Bald wurde vermutet, dass der Sakrophag die letzte Ruhestädte des Mainzer Bischofs Erkanbald sein könnte. Dieser starb im Jahr 1021 nach Christus. Die zweite Spekulation: Wenn es das Grab von Bischof Erkanbald ist, wäre die Mainzer St. Johannis-Kirche der 'Ur-Dom'. Denn der heutige Dom von Mainz ist erst seit 1036 Bischofssitz.

Diese Woche fand die Öffnung des Sarkophags statt. Ein internationales Forscherteam wollte damit einige der Rätsel lösen. War es das Grab von Bischof Erkanbald, was den Beweis ergeben hätte, dass die uralte Mainzer Johanniskirche der 'Ur-Dom' gewesen sei.

Alleine, es hat nicht sollen sein. Archäologen, Anthropologen und Textilexperten blicken, laut diesem Bericht von domradio.de, auf stark zersetzte menschliche Überreste und Stofffragmente. Es waren wohl Stoffreste von Kirchengewändern zu finden. Im Sarkophag fand sich aber keine Inschrift oder Plakette, die auf den bestatteten Toten hinwies. Auch ein Bischofsring wurde bisher nicht gefunden. Der Leichnam war offenbar mit Ätzkalk bedeckt worden, um die Verwesung zu beschleunigen. Mittlerweise ist wohl sicher, dass es eine Priesterbestattung war. Alles andere muss in weiteren Untersuchungen geklärt werden.

Weitere Einzelheiten lassen sich, neben dem oben verlinkten domradio.de-Beitrag, auch diesem Beitrag des SWR entnehmen. Der SWR-Beitrag enthält auch einen Filmbeitrag zu diesem Ereignis (dürfte aber in einigen Monaten wieder gelöscht werden). Ein Video findet sich auch auf YouTube.

 


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