Coronaviren gibt es seit Tausenden von Jahren in Tieren – kürzlich mit einer Bekannten gesprochen, die meinte "Mein Nachbar, ein pensionierter Tierarzt hat über das Thema Coronaviren bei Tieren seine Doktorarbeit geschrieben". Das das SARS-CoV-2 (Corona-) Virus von Tieren auf den Menschen übergesprungen ist, gilt als belegt. Und kürzlich las ich bei scinexx, dass es vor 25.000 Jahren in Ostasien eine langanhaltende Coronavirus-Epidemie gegeben haben könnte. Das legen Genveränderungen an Menschen aus dieser Region nahe. Eine Studie in Großbritannien hat nun nachgewiesen, dass auch Katzen durch Menschen mit SARS-CoV-2-Viren infiziert werden können.
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SARS-CoV-2 gehört zur gleichen Spezies wie das Coronavirus, das für die SARS-Epidemie 2003 verantwortlich war. Das SARS-CoV-2-Virus tauchte im Dezember 2019 beim Menschen auf, und stammt höchstwahrscheinlich aus einem Fledermaus-Reservoir in China ab. Während der aktuellen COVID-19-Pandemie wurden natürlich auftretende SARS-CoV-2-Infektionen, die mit einer Übertragung vom Menschen in Verbindung stehen, bei Hauskatzen, Hunden, Nerzen und anderen Tieren.
Darüber hinaus haben In-vivo-Experimente gezeigt, dass Katzen, Frettchen und Hamster für eine SARS-CoV-2-Infektion empfänglich sind, Enten, Hühner und Schweine aber offenbar nicht. Die Übertragung von Katze zu Katze wurde experimentell nachgewiesen, aber die Bedeutung von SARS-CoV-2 als Erreger bei Katzen sowie das damit einhergehende, sogenannte zoonotisches Potenzial sind nach wie vor wenig bekannt.
Problem Katzen als Haustiere
Obwohl die Pandemie derzeit durch die Übertragung von Mensch zu Mensch vorangetrieben wird, ist es jedoch wichtig, sich mit der Frage zu befassen, ob Haustiere für die Krankheit anfällig sind oder ein Risiko für den Menschen darstellen, insbesondere für Personen, die anfälliger für schwere Erkrankungen sind. Katzen leben oft sehr eng mit ihren Besitzern zusammen, lecken deren Hände oder Gesichter ab und schlafen manchmal auf oder in deren Betten. Auch das Waschen der Futter- und Wassernäpfe der Katzen und das Reinigen der Katzentoiletten könnte mit Risiken verbunden sein.
Haustiere könnten auch als virales Reservoir fungieren und eine fortgesetzte Übertragung des Virus ermöglichen, selbst wenn R < 1 in der menschlichen Population. Jüngste Berichte aus niederländischen Nerzfarmen über die Übertragung des Virus sowohl von Nerz zu Katze als auch von Nerz zu Mensch unterstützen dieses Szenario.
Derzeit gibt es keine Hinweise auf eine Übertragung von Katze zu Mensch oder darauf, dass Katzen, Hunde oder andere Haustiere eine nennenswerte Rolle in der Epidemiologie menschlicher Infektionen mit SARS-CoV-2 spielen. Sollte SARS-CoV-2 neue tierische Reservoirs etablieren, könnte dies aber Auswirkungen auf das zukünftige Auftreten beim Menschen haben.
In diesem englischsprachigen Artikel werden die Ergebnisse zweier Untersuchungen präsentiert, die belegen, dass zwei Hauskatzen aus Haushalten mit Verdachtsfällen von COVID-19, die entweder eine leichte oder eine schwere Atemwegserkrankung aufwiesen, mit SARS-CoV-2 infiziert waren. Diese Ergebnisse bestätigen, dass die Übertragung von SARS-CoV-2 von Mensch zu Katze stattfindet und mit Anzeichen einer Atemwegserkrankung bei Katzen einhergehen kann.
Postmortal entnommenes Lungengewebe von Katze 1 wurde sowohl auf SARS-CoV-2-Nukleokapsid-Antigen als auch auf RNA positiv getestet. SARS-CoV-2-RNA wurde zudem in einem Abstrich von Katze 2 nachgewiesen, die sich mit Rhinitis und Konjunktivitis (Nasen- und Bindehautentzündung der Augen) präsentierte. Der Artikel zeigt also, dass das Virus zwischen Mensch und Katze übergehen kann. Wer also mit Katzen und Hunden im Haushalt lebt, sollte auch dort geeignete Hygienemaßnahmen einhalten.
