Wow! STIKO empfiehlt Aspiration bei COVID-19-Impfung

Gesundheit (Pexels, frei verwendbar)Es war mal wieder einer dieser Wow-Momente, die ich Freitag-Abend hatte. Gerade lief Jethro Tull über YouTube und ich stöberte auf Twitter durch meine Meldungen, als ich auf den Hinweis stieß, dass die Ständige Impfkommission (STIKO) bei der COVID-19-Impfung eine Aspiration als Vorsichtsmaßnahme empfiehlt. Beim Wörtchen Aspiration klingelte bei mir sofort war – und nein, das war nicht die Querflöte von Ian Anderson. Sondern es war die Erinnerung: Moment, das ist doch hier im Blog schon mal ein Thema gewesen.


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Als Aspiration (lat. ansaugen) wird das Ansaugen von Flüssigkeiten, zum Beispiel mit einer Injektionsspritze, bezeichnet. Der Tweet des Ärzteblatts weist nun darauf hin, dass die STIKO, entgegen den allgemeinen Empfehlungen für Impfungen, eine Aspiration bei COVID-19-Impfung als Vorsichtsmaßnahme empfiehlt.

Der Artikel des Ärzteblatts lässt sich hier nachlesen. Mit der Aspiration bei der intramuskulären Applikation eines COVID-19-Impfstoffs soll die Impfstoffsicherheit weiter erhöht werden. Im Artikel findet sich folgende Begründung:

Darauf weist die STIKO in der 18. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung vom 15. Februar 2022 hin. Im Tiermodell seien nach direkter intravenöser Gabe eines mRNA-Impfstoffs Perimyokarditiden aufgetreten. Sie ließen sich sowohl klinisch als auch histopathologisch nachweisen.

Da ich kein Mediziner bin, musste ich mir von Dr. Google erklären lassen, was Myokarditis (Herzmuskelentzündungen) und Perikarditis (Herzbeutelentzündungen) ist. Beides sind bekannte, aber sehr seltene Nebenwirkungen (siehe auch diesen Artikel und diesen Beitrag) der mRNA-Impfstoffe, wenn das körpereigene Immunsystem die Entzündung als Reaktion auf eine Infektion oder einen anderen Auslöser verursacht.

Warum man auf Aspiration verzichtet

Bei Robert-Koch-Institut (RKI) findet sich hier eine Erklärung, warum die STIKO empfohlen hat, auf eine Aspiration bei der Injektion von Impfstoffen zu verzichten. Zitat:

Warum hat die STIKO empfohlen, auf eine Aspiration bei der Injektion von Impfstoffen zu verzichten?

In den letzten Jahren sind international mehrere evidenzbasierte Empfehlungen für schmerz- und stressreduziertes Impfen publiziert worden, die Hinweise zu bestimmten Injektionstechniken, altersabhängigen Ablenkungsmethoden und anderen Verhaltensweisen beinhalten. Die STIKO hat diese Hinweise aufgegriffen und 2016 erstmals Hinweise zur Schmerz- und Stressreduktion beim Impfen in ihren Empfehlungen mit aufgenommen (Link siehe unten). Die STIKO weist darauf hin, dass eine Aspiration vor der Injektion nicht notwendig ist und bei intramuskulären Injektionen vermieden werden soll, um Schmerzen zu reduzieren. Die Blutgefäße an den Körperstellen, die für die Injektion von Impfstoffen empfohlen sind (M. vastus lateralis oder M. deltoideus) und in Reichweite der Nadel liegen, sind zu klein, um eine versehentliche intravenöse Gabe zu ermöglichen. Berichte über Verletzungen von Patienten aufgrund unterlassener Aspiration gibt es nicht.

Also in kurz: Verzicht auf Aspiration bedeutet weniger Schmerz und weniger Stress für Patienten, und Verletzungen von Patienten gäbe es nicht.

Da war doch was …

Vor einem Jahr, als der Wirkstoff von Astra Zeneca gespritzt wurde, kam es in sehr seltenen Fällen zu Hirnvenenthrombosen.  Als ich dann unser Abenteuer, wie Borns gegen Covid-19 geimpft wurden, im Blog zum Besten gab, meldet sich Blog-Leser Andreas in diesem Kommentar. Andreas ist vom Fach und meinte:

Liebe Leute, bitte achtet um Himmels willen darauf, dass der Spritzenstempel zurückgezogen wird, bevor sie Euch das Zeug spritzen. (Man nennt das "Aspiration".) – Ich habe diese Sache nun inzwischen so hoch, wie ich es überhaupt nur kann, eskaliert und auch das Paul Ehrlich-Institut direkt angeschrieben.

Ihr wisst es ja, dass ich kein Impfgegner bin (ganz im Gegenteil!), aber dass diese verfluchte Stiko und das Robert Koch Institut immer noch empfehlen, dass man das Zeugs einfach blind reinhaut, ohne vorher durch Rückziehen des Spritzenstempels zu prüfen, ob man grade in einer Ader ist, könnte die Ausmaße des Contergan-Skandals annehmen.

Ich rede das nicht leichtfertig dahin: Die Impfung ist eine gute Sache und unsere reale Chance, aus der Malaise zu kommen. Aber sie muss richtig gemacht werden!!!

Eine weitere Diskussion mit Andreas gab es in diesem Kommentar. Also wurde das Thema fast ein Jahr vor dem Schwenk der STIKO hier im Blog schon mal ganz unfachmännisch gewälzt und zu einer Empfehlung umgemünzt.


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Eine Antwort zu Wow! STIKO empfiehlt Aspiration bei COVID-19-Impfung

  1. Mance sagt:

    @Verzicht auf Aspiration bedeutet weniger Schmerz und weniger Stress für Patienten

    Weicheier-Opportunismus!

    Meine Meinung und prakt. Erfahrung dazu habe ich ja in den verlinkten Kommentaren schon geschrieben.
    Mich schaudert's jedesmal wenn im TV Bilder gezeigt werden, wo die Spritze wie ein Dartpfeil reingerammt und umgehend der Stempel reingepfeffert wird.

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