Asteroidenabwehr: Hera-Mission erfolgreich gestartet

Es war ein Routinestart, aber eine wichtige Premiere: Die europäische Raumsonde Hera wurde an Bord einer SpaxeX Falcon 9 Trägerrakete gestartet. Das Ziel von Hera: Der Asteroid Didymos. Die Aufgabe: Kontrollieren, wie der Asteroid nach dem Einschlag des DART-Impaktors aussieht.


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Rückblick: Die DART-Mission

In der Nacht vom 27. September 2022, um 1.14 Uhr mitteleuropäischer Zeit, kollidierte die ca. 500 kg schwere NASA-Raumsonde Dart planmäßig mit 20.000 km/h mit dem Mini-Asteroiden Dimorphos. Ich hatte mehrfach über das Projekt zur Asteroidenabwehr hier im Blog berichtet (siehe Links am Artikelende) und der Aufschlag konnte fast live im Internet verfolgt werden.

Im Artikel Dart Sonde in Mini-Asteroiden Dimorphos eingeschlagen habe ich einige Videos und Bilder des Ereignisses zusammen getragen. 10 Tage vor dem Crash wurde die  LICIACube-Sonde ausgesetzt. Diese passierte den Asteroiden ca. 3 Stunden nach dem Aufschlag und hat auch Fotos von der Kollision gemacht. Obiger Tweet zeigt das erste Foto, welches vom LICIACube gemacht, zur Erde übertragen und dann von der Nasa veröffentlicht wurde (siehe meinen Artikel Erstes Foto der Dart-Kollision mit dem Asteroiden aus dem All).

Das Foto zeigt im Vordergrund den Asteroiden Didymos im Vordergrund unten links. Darüber ist der Mini-Asteroid Dimorphos, der Didymos als Mond umkreist, kurz nach dem Einschlag zu sehen. Es wurde eine Menge Material ins All geschleudert. Später gab es es auch Fotos Fotos der Dart-Kollision mit dem Asteroiden Dimorphos von Hubble und James Webb, also Weltraumteleskopen in der Erdumlaufbahn und in Nähe des Mondes. So wurden 37 Felsbrocken nach der Kollision nachgewiesen (siehe DART-Raumsonde: 37 Felsbrocken nach Kollision entdeckt).

Aber man will genauer wissen, was mit dem Asteroiden nach dem Einschlag, der ihn von seiner Bahn ablenken sollte und auch abgelenkt hat, passiert ist. Daher die Folgemission Hera.

Die Hera Mission

Hera ist der Name einer Raumsonde, die am 7. Oktober 2024 erfolgreich gestartet wurde. Gebaut wurde die Raumsonde von der europäischen Raumfahrtbehörde ESA. Gestartet wurde diese Sonde vom US-Unternehmen SpaceX auf einer Falcon 9 Rakete.

Ziel der Raumsonde ist der Asteroid Didymos mit seinem kleinen Mond Dimorphos. Es ist aber weniger eine Wissenschaftsmission zur Erforschung eines Asteroiden. Vielmehr ist Hero ein Teil des Weltraumsicherheitsprogramms der ESA zur Asteroidenabwehr. Im Rahmen von Space Safety wird erforscht, welche Möglichkeiten es zur Asteroidenabwehr gibt.


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Für die Bestimmung der Wirkung des Einschlags von DART ist eine präzise Massenbestimmung des Asteroiden erforderlich. Der Impuls von DART ist bekannt, unbekannt ist jedoch, welcher Anteil des Impulses durch entweichendes Material aus dem System des Asteroiden verschwindet. Ebenso ist es notwendig, dass die Menge des herausgeschleuderten Materials bestimmt wird, um zu erfahren, welcher Anteil davon sich nach dem Einschlag auf den beiden Asteroiden wieder abgesetzt hat. Außerdem muss abgeschätzt werden, wie stark das Material komprimiert wurde.

Genau dies soll mit der Raumsonde Hera herausgefunden werden. Hera soll bei der Ankunft prüfen, in welchem Zustand der Asteroid Didymos nach dem Aufprall des Einschlagkörpers DART ist.

Bei der Mission sollen auch neue Methoden zur Navigation und Lageregelung im tiefen Weltraum getestet werden. Dazu gehören auch Tests der Kommunikation in einem Netzwerk zwischen Hera, den mitgeführten und später ausgesetzten Cubesats und den Bodenstationen.

Getestet wird die autonome Annäherung an den Asteroiden in einem sehr schwachen Gravitationsfeld. Ein großer Teil der Tests bezieht sich dabei nicht auf die verschiedenen Instrumente und Raumfahrzeuge an sich, sondern auf die dabei verwendete Software zur Steuerung und Kommunikation.

Die Systeme sollen in der Lage sein, die Daten von mehreren Sensoren und Raumfahrzeugen auszutauschen und gleichzeitig in Echtzeit auszuwerten, um damit ein genaues Bild von der Umgebung im Raum zu gewinnen. Die Software soll des Weiteren in Echtzeit Fehler erkennen, analysieren und Probleme eigenständig lösen können, ohne dass ein Eingreifen durch die Missionskontrolle notwendig ist.

Details zur Hera-Mission lassen sich diesem Wikipedia-Beitrag entnehmen. Auf Spiegel Online ist dieser Beitrag zum erfolgreichen Start von Hera erschienen.

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