Was hat der römische Zeitgenosse gemacht, wenn er unterwegs war und plötzlich Hunger verspürte, aber über wenig Zeit verfügte? Viele ärmere Bewohner der Städte der Römerzeit lebten in Häusern ohne eigene Küche. Zum "Burger-Bräter" konnte ja niemand gehen, und Pizza war wohl auch noch nicht erfunden. Aber es gab das Thermopolium, das Fast Food-Restaurant der Römerzeit – ein Ort, wo ärmere Bewohner sich verpflegten.
Anzeige
Wenn es heute schnell gehen soll, springen viele Zeitgenossen in ein Schnellrestaurant, um sich Nudel (Asiaten), Döner (Türken), Hamburger oder ähnliches Fast Food zum Essen zu holen. In Afrika oder Asien gibt es die Garküchen am Straßenrand, wo man ein schnelle Essen kaufen kann.
Ein „Fast Food"-Laden aus Pompeji, der vor fast 2.000 Jahren bei einem Vulkanausbruch zerstört wurde. Die Malereien auf dieser Theke sind seit fast 2 Jahrtausenden erhalten geblieben. Man nimmt an, dass die an der Fundstelle gefundenen Malereien einige der Speisen zeigen, die den Kunden angeboten wurden, darunter Huhn und Ente.
In der Römerzeit war es nicht viel anders, wie obiges Foto zeigt. In diesem Tweet finden sich entsprechende Erläuterungen zu den Theromopolia (Schnellrestaurants mit warmen Speisen). Im Text heißt es: Theromopolia waren antike Kochschiffe der römischen und griechischen Welt. Der Name bedeutet wörtlich "ein Ort, an dem etwas Heißes verkauft wird". Es handelte sich um Schnellrestaurants, die verzehrfertige Speisen anboten. Sie gelten als Vorläufer der heutigen Restaurants, und ihre Speisen werden oft mit denen des modernen Fast Food verglichen.
Ein typisches Thermopolium bestand aus einem kleinen Raum, der an ein Haus angebaut (aber von dort aus nicht zugänglich) war. An der Vorderseite befand sich eine gemauerte Theke, in der Steingutgefäße zur Aufbewahrung getrockneter Lebensmittel standen. In den an das Haus des Neptun und der Amphitrite in Herculaneum angebauten Gläsern wurden Reste von Nüssen gefunden. Einige von ihnen waren eleganter dekoriert, mit beeindruckenden Fresken, die die Wände schmückten.
Aus Pompeji und Herculaneum (Stätten, die durch den Vulkanausbruch des Vesuv verwüstet und in Asche konserviert wurden) weiß man heute sehr viel über die römischen Fastfood- und Essgewohnheiten. In den ausgegrabenen Teilen von Pompeji wurden 89 gut erhaltene und mit Fresken bemalte „Fast Food"-Theken von Thermopolen gefunden. D
Pompeji hatte etwa 20.000 Einwohner, und ein großer Teil dieser Bevölkerung wird diese Lokale besucht haben. Das Thermopolium von Assellina, ist eines der vollständigsten Beispiele für ein Thermopolium in Pompeji. Komplette Krüge, Geschirr und Kessel wurden zusammen mit einer Theke gefunden.
Die Menschen speisten im Erdgeschoss, während sich im zweiten Stock Gästezimmer befanden. Die Gästezimmer im Obergeschoss könnten ein Bordell gewesen sein, da die Namen zahlreicher Frauen auf einem Wahlzettel im Freien standen.
Anzeige
Vor etwa 2000 Jahren gab es zum Abendessen Schweinefleisch, Fisch, Schnecken, Rindfleisch usw. Archäologen, die an der Fundstelle arbeiteten, fanden Knochenfragmente von Enten und zerquetschte Fava-Bohnen. Die Thermopolis wurde in der Regel von den ärmeren Bewohnern Pompejis besucht, die oft keine eigene Küche in ihren Häusern hatten.
Das typische Menü einer Thermopolia bestand aus "grobem Brot mit salzigem Fisch, gebackenem Käse, Linsen und würzigem Wein". Viele der Lokale haben sich auf zwei oder drei Produkte spezialisiert (wie Wein, Linsen, Fleisch oder Käse).
Theromopolia wurden meist von Menschen genutzt, die in kleinen Wohnungen ohne eigene Küche lebten. Sie wurden im Allgemeinen nur von der Unterschicht besucht. Denn die meisten Menschen der Unterschicht hatten keine Küche und mussten daher auswärts essen. Manchmal waren sie auch der Aufenthaltsort von Menschen, die in der Gesellschaft in Verruf geraten waren. Plautus spricht von verweichlichten Griechen und diebischen Sklaven, die sie frequentierten (Curculio, II.iii.288ff; Trinummus, IV.3.1013).
Da die Theromopolia häufig von Kriminellen und Trinkern besucht wurden, berichtete Dio sogar, dass Kaiser Claudius befahl, sie zu schließen. Dies geschah offensichtlich in dem Versuch, die Kriminalität einzudämmen.
Eine weitere reichhaltige archäologische Stätte aus der Römerzeit ist das alte römische Fort Vindolanda in Nordengland. Hier haben Archäologen noch mehr über das tägliche Leben der Römer herausgefunden – zum Beispiel, ob sie Unterwäsche trugen und dass sie mit gewichteten Würfeln schummelten.
Anzeige