Alzheimer-Medikament Lecanemab weckt große Hoffnungen

Gesundheit (Pexels, frei verwendbar)Es wird geschätzt, dass Millionen Menschen in Deutschland an einer Form von Demenz leiden. Eine spezielle Form wird als Alzheimer-Demenz diagnostiziert. Aktuell wird eine Gruppe von Wirkstoffen getestet, um das Fortschreiten der Erkrankung im Frühstadium zu verzögern. Das Alzheimer-Medikament Lecanemab steht vor der EU-Zulassung und weckt dabei Hoffnungen bei Medizinern und Patienten.


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Die große Angst älterer Menschen besteht darin, die Diagnose "Alzheimer" für sich selbst oder für Angehörige zu erhalten. Alzheimer ist eine neurodegenerative Erkrankung des Menschen, die in ihrer häufigsten Form bei Personen über dem 65. Lebensjahr auftritt und durch zunehmende Demenz gekennzeichnet ist. Sie ist für 60 bis 70 Prozent aller Demenzerkrankungen verantwortlich.

Charakteristisch ist eine zunehmende Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeit, die in der Regel einhergeht mit einer Abnahme der Fähigkeit, die Aktivitäten des täglichen Lebens zu bewältigen, mit zunehmenden Verhaltensauffälligkeiten und verstärkt auftretenden neuropsychiatrischen Symptomen. Eine Heilung gibt es nach bisherigem Wissen nicht.

Alzheimer-Medikament Leqembi (Lecanemab)

Nun gibt es vorsichtigen Optimismus, was die medikamentöse Behandlung dieser Erkrankung betrifft. Anfang Januar 2025 gab es verschiedene Meldungen rund um das Thema. In diesem MDR-Beitrag geht die Redaktion auf einen neuen Forschungsansatz aus Israel ein, beim dem mit der Substanz FIB-1-NOL-56 die natürlichen Abwehrkräfte der Zellen im Kampf gegen die Alzheimer-Proteine genutzt werden sollen. Aber da ist so schnell noch kein Medikament in Sicht.

Momentan ist aber eine neue Generation von Wirkstoffen zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit in der Erprobung. Kürzlich ist mir die Information untergekommen, dass das Medikament Lecanemab (Handelsname Leqembi) kurz vor der Zulassung in der europäischen Union stehe (in den USA ist es bereits zugelassen).

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat sich laut dieser Seite der Alzheimer-Forschung für eine Zulassung ausgesprochen. Ich hatte Anfang 2025 mit einer Zulassung gerechnet, aktuell gibt es aber eine Verzögerung, weil ein EU-Mitgliedstaat noch Fragen hat.

Lecanemab ist ein Antikörper-Wirkstoff, der sich gegen das für die Alzheimer-Krankheit charakteristische Protein Amyloid-beta richtet. Aus diesem bestehen die Ablagerungen im Gehirn, die mit der Zerstörung der Nervenzellen in Verbindung gebracht werden.

Erkrankte in einem frühen Krankheitsstadium, die bislang nur geringe Einbußen ihrer geistigen Leistungsfähigkeit haben, können nach Freigabe des Wirkstoffs behandelt werden. Die Hoffnung ist eine Verzögerung der kognitiven Einbußen bei Erkrankten im frühen Alzheimer-Stadium. Diese belief sich der großen Phase-3-Studie auf 27 Prozent nach 18 Monaten. Auf der oben verlinkten Seite der Alzheimer-Forschung finden sich eine Reihe Informationen und Antworten auf Fragen rund um Lecanemab.


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