Ich glaube, in unserer Kindheit konnte niemand etwas mit Ingwer anfangen – höchstens mit irgendwelche kandierten Ingwer-Süßigkeiten. Das hat sich inzwischen aber geändert, wie das Statistische Bundesamt ermittelt hat.
Anzeige
Die als Superfood gehandelte Wurzel gewinnt mehr und mehr an Beliebtheit. Gemäß nachfolgendem Tweet ist der Import von Ingwer von 8.200 Tonnen im Jahr 2012 geradezu sprunghaft gestiegen. Im Jahr 2019 wurden 20.700 Tonnen Ingwer nach Deutschland importiert. Jeder Deutsche hat 250 Gramm Ingwer pro Kopf verzehrt.
Die im Jahr 2019 importierten 20.700 Tonnen Ingwerwurzeln hatten einen Wert von 43 Millionen Euro. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, hat sich die Einfuhrmenge seit 2014 beinahe verdoppelt: Fünf Jahre zuvor wurden noch rund 11 000 Tonnen eingeführt. Auch während des Krisenjahres 2020 nahm die Nachfrage nach Ingwer weiter zu: Von Januar bis Oktober 2020 wurden mit 19 000 Tonnen gut 12 % mehr importiert als im Vorjahreszeitraum.
Kann ich nachvollziehen, inzwischen liegt hier immer eine Ingwer-Wurzel im Kühlschrank, die dann in diverse Speisen gerieben wird. Und für holländischen Gemberkoek mit kandierten Ingwerstückchen bin ich auch sofort zu haben – wenn die Niederlande nicht so verflucht weit weg wären (in Deutschland habe ich diese Lebkuchen-Varianten noch nicht gesehen).
Mehr als die Hälfte des importierten Ingwers stammt aus der Volksrepublik China
Ingwer zählt zu den typischen Heilpflanzen der asiatischen Medizin und wird oft bei Erkältung eingesetzt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Volksrepublik China das wichtigste Herkunftsland für den deutschen Markt ist: 2019 kam mit 12 100 Tonnen mehr als die Hälfte (59 %) des importierten Ingwers aus Fernost. Weitere Herkunftsländer waren mit großem Abstand Peru (2 800 Tonnen) und Nigeria (1 200 Tonnen).
Anzeige