Kürzlich bekam ich Post von einem (US-) Unternehmen KnowBe4, welches 2022 seit 12 Jahren besteht. Wäre jetzt nicht so das Thema für einen Blog-Beitrag. Aber als ich den Brief öffnete, lag dort eine Probe mit Bienenwachstüchern bei. Hätte ich fast in den Papierkorb geworfen. Aber der Schrei meiner Frau "So was wollte ich mir immer kaufen", ließ mich das Vorhaben unterbrechen. Bienenwachstücher sind Trend in Kreisen umweltbewusster Menschen. Also habe ich mir das Ganze genauer angesehen – und so entstand spontan ein kleiner Blog-Beitrag. Denn das Unternehmen hat zum Firmenjubiläum etwas für den Umweltschutz und für die Bienen getan. Und ich habe was über Bienenwachstücher gelernt.
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Bienenwachstücher zur Lebensmittelverpackung
Bienenwachsfolie ist eine Lebensmittelverpackung, die aus einem beschichteten Stoff besteht – meist Baumwolle. Die Bienenwachstücher werden hergestellt, indem Baumwolle mit Bienenwachs in Lebensmittelqualität, Kolophonium, Kokosöl und Jojobaöl (diese Öle sind eigentlich verpönt) versetzt wird. Die Hülle ist formbar, griffig und klebrig. Habe ich erst einmal zur Kenntnis genommen. Aber wozu braucht man das?
Verpackungsmaterialien für Lebensmittel wie Frischhalte- und Alufolie stehen für eine große Umweltbelastung. Man kann vieles in Schüsseln oder Gläsern und verschließbaren Dosen aufbewahren. Aber inzwischen werden Bienenwachstücher als eine nachhaltigere Alternativen zu den obigen Verpackungsmaterialen gehandelt. Die Tücher lassen sich zum Beispiel zum Abdecken von Obst, Gemüse und Brot, aber auch zum Frischhalten von zubereiteten Speisen verwenden, heißt es von den Herstellern. Der Vorteil sei, das sich die Bienenwachstücher bis zu 500 Mal wiederverwenden lassen – das Ganze soll also besonders nachhaltig sein. Im Prinzip eine gute Sache, um Müll zu vermeiden ….
Allerdings sind diese Tücher nicht ganz preiswert (siehe Bienenwachstuch – bei Bestellung über den Affiliate-Link im Amazon-Shop wird mir eine geringe Provision gutgeschrieben) und können nicht überall zur Verpackung verwendet werden. Zudem gilt es einiges rund um das Thema zu wissen.
Was man aber wissen sollte …
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat sich in diesem Artikel rund um das Thema Bienenwachstücher ausgelassen. Dort rät man, aus hygienischen Gründen, von der Verwendung dieser Tücher zur Verpackung von rohem Fleisch und Fisch ab. Kritisch sind auch fetthaltige Lebensmittel (z.B. Kuchen, Gebäck, Käse, Wurst), die vorsorglich keinen direkten Kontakt zum Bienenwachstuch haben sollten. Denn die Wachsbestandteile könnten das Lebensmittel übergehen – und ggf. den Geschmack beeinträchtigen. Die Reinigung der Tücher darf auch nicht bei Temperaturen oberhalb von 62 Grad Celsius erfolgen, da das Wachs dann schmilzt.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat ebenfalls diese FAQ mit Fragen und Antworten rund um das Thema Bienenwachstücher veröffentlicht. Man sollte beim Kauf von Bienenwachstüchern auf Bio-Siegel achten und kann diese auch nur als Verpackung für bestimmte Lebensmittel verwenden. Zudem rät das Bundesinstitut für Risikobewertung von Tüchern mit Jojobaöl ab, da sich das Öl in Tierversuchen als toxisch für Darmzellen herausgestellt hat – wieder was gelernt, ein zweiter, kritischer Blick lohnt sich immer. Wer diese Randbedingungen aber kennt, kann mit den Tüchern Verpackungsmaterial wie Alu- und Frischhaltefolie sparen – Brotdosen sind irgendwie bei unseren Kindern und Enkeln aus der Mode gekommen.
KnowBe4 wird 12 Jahre alt
Das (US-) Unternehmen KnowBe4 ist im Bereich Computer-Sicherheit und -Training aktiv, der Name wird daher den meisten Leserinnen und Lesern nichts sagen. Ich bekomme für meinen IT-Blogs immer mal wieder Presseinformationen über dieses Unternehmen.
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Was ich gut fand: Das Unternehmen hat sich zum Geburtstag ein besonderes Ziel gesetzt: weniger Müll und dafür mehr Bienen. Und das wurde im oben erwähnten Brief erwähnt.
Bienenstöcke gespendet
Zur Feier seines zwölfjährigen Bestehens sponserte das Unternehmen 12 Bienenstöcke in Pinellas County. Dadurch wird diese Region um etwa 400.000 Honigbienen bereichert. Bienen bestäuben etwa 130 landwirtschaftliche Nutzpflanzen und tragen jährlich etwa 14 Milliarden US-Dollar zur Verbesserung der Ernteerträge und -qualität bei. Nach Angaben des Center for Biological Diversity ist mehr als die Hälfte der 4.000 in Nordamerika heimischen Bienenarten im Rückgang begriffen, wobei eine von vier Arten vom Aussterben bedroht ist.
Die Bienenstöcke sind zu einer neuen Tradition für das Unternehmen geworden; zu seinem elften Jahrestag spendete KnowBe4 der Pinellas Beekeeper's Association Geld für den Kauf und die Instandhaltung von 11 vollen Bienenstöcken.
Weitere Umweltschutzmaßnahmen
Das Unternehmen spendet bei Jubiläen auch für Umweltschutzprojekte, wie ich erfahren habe. Zum zehnten Jahrestag ließ das Unternehmen weltweit 10.000 Bäume pflanzen, um die Umweltbedrohungen zu mindern.
Beim diesjährigen Jubiläum sponsert KnowBe4, in Zusammenarbeit mit dem Ocean Voyages Institute Sausalito, Kalifornien, außerdem die Kosten für die Beseitigung von 6 Tonnen (12.000 Pfund) Müll aus dem Great Pacific Ocean Patch (GPGP), der größten der fünf Offshore-Plastikansammlungszonen in den Weltmeeren. Der GPGP besteht aus schätzungsweise 3,6 Billionen Plastikteilen.
Einige davon, darunter Plastikflaschen und Plastiktüten, überleben 1.000 Jahre und zerfallen in immer kleinere Partikel, wenn sie nicht entfernt werden. Da Plastik eine geringere Dichte als Wasser hat, schwimmt es und sieht für viele Meeresbewohner wie Nahrung aus. Alles, was das Ocean Voyages Institute entfernt, wird recycelt, wiederverwendet und wiederverwertet, so dass nichts auf einer Mülldeponie oder im Meer landet.
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