Der Klimawandel führt dazu, dass Schnee- und Eis-bedeckte Gegenden eisfrei werden. Dann kommen Dinge zum Vorschein, die viele Jahre unter dem Eis eingeschlossen waren. In den Rocky Mountains tauchte nun ein 6.000 Jahre alter Wald in einer eisfreien Zone auf. Wissenschaftler sehen darin Anzeichen, wie die Zukunft des Eco-Systems des Yellowstone-Nationalparks in den Rocky Mountains aussehen könnte.
Anzeige
Ein schmelzendes Eisfeld in den Rocky Mountains hat einen uralten Wald freigelegt. Die nun freiliegenden Bäume erzählen die Geschichte des Klimawandels, der in dieser Region zu dynamischen Veränderungen der Landschaft führte.
Nachfolgender Post zeigt ein Foto der uralten Bäume, die aus dem Eis auftauchen. Vor 6.000 Jahren wuchs dort ein Wald, der dann durch das Eis begraben wurde. Die Funde sind so etwas wie eine Zeitkapsel, die vor 6.000 Jahren versiegelt wurde. Und nun sorgt der Klimawandel, dass dieser Wald wieder auftaucht.
Die Seite lifescience hat das Thema in diesem Artikel aufgegriffen. Die Fundstelle liegt auf dem sogenannten Beartooth Plateau, das sich auf einer Höhe von über 3.000 Metern befindet. Heute ist das Plateau eine karge, Tundra-ähnliche Landschaft.
Aber das war nicht immer so, wie der unter den Eisschichten begrabene, uralte Wald zeigt. Vor 6.000 Jahren muss es dort so warm gewesen sein, dass auf dieser Höhe Pinien wachsen und gedeihen konnten. Der uralte Wald, bestehend aus Weißrindenkiefern, gedieh jahrhundertelang in viel höheren Lagen als die gleichen Baumarten, die heute in der Region zu finden sind.
Das liegt daran, dass das globale Klima zwischen dem Ende der letzten Eiszeit vor etwa 10 000 Jahren und dem Absterben der Weißrindenkiefern vor über 5 000 Jahren eine Warmzeit durchlief.
Dieser Wald auf dem hochgelegenen Plateau war einst ein aktives Ökosystem, das wahrscheinlich Tiere und die Menschen, die sie jagten, ernährte. Craig Lee, Assistenzprofessor an der Montana State University und Mitverfasser der Studie, hat auf derselben Eisfläche einen Holzschaft gefunden, der 10 000 Jahre alt ist. Dieser Holzschaft war wahrscheinlich Teil eines Speers, der von Menschen zur Jagd benutzt wurde.
Anzeige
"Wir denken nicht darüber nach, wie dynamisch dieses alpine Ökosystem im Laufe der Zeit war: Menschen nutzten es, Tiere nutzten es", sagte Cathy Whitlock, Direktorin des Paleoecology Lab an der MSU und Hauptautorin der Studie, gegenüber Live Science. "Wenn man jetzt dorthin geht, ist es wunderschön – es ist eine sehr dramatische Landschaft – aber es ist ein wenig karg."
Die Ursache für die karge Landschaft ist die Abkühlung der Erde. Durch eine Abkühlung des Klimas vor etwa 5.500 Jahren wurde dieser Wald aus Weißrindenkiefern (Pinus albicaulis) so schnell von Eis umhüllt, so dass die Bäume in nahezu perfektem Zustand erhalten blieben.
Jetzt wird es wieder wärmer und die Forscher können nun an den jetzt freigelegten Eisflächen Hinweisen nachgehen, wie die Landschaft vor 6.000 Jahren aussah. Die Forschungsergebnisse wurden am 30. Dezember 2024 in der Zeitschrift PNAS veröffentlicht. Ein deutschsprachiger Artikel zum Fund findet sich in Focus Online.
Anzeige