Schatzsuche III: Fake, kein Gold gefunden

Heute eine kurze Geschichte über einen vermeldeten Fund eines historischen Goldschatzes, der aber eine Fake-News sein dürfte. So etwas kann auch schnell Ärger geben und (bei echten Funden) ins Auge gehen.


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In Teil I und Teil II meiner kleinen Artikelreihe (siehe Links am Artikelende) über die Suche nach Schätzen hatte ich ja über eine erfolglose Suche nach einer historischen Lok im Rhein sowie über eine von Erfolg gekrönte Suche nach dem Familienschatz im Garten berichtet. Aber es gibt auch Fake-News über gefundene archäologische (Gold-)Schätze. Für den Urheber einer solchen Fake-News kann das Ganze auch ins Auge gehen.

Eine Meldung in der Schatzsucherzeitung

Durch Zufall bin ich die Tage auf den Artikel Goldfund bei Aachen? in der Schatzsucherzeitung, ein Organ für Hobby-Schatzsucher, gestoßen. Die Geschichte ist einfach und typisch, aber für den Urheber riskant. Auf Facebook hatte jemand geschrieben:

Morgen, kann mir jemand was hierzu sagen? Scheint echtes Gold zu sein. Gefunden heute morgen!!! Im Wald bei Aachen …

Der Post vom 30.09.2018 in einer Facebook-Gruppe scheint schon wieder gelöscht worden zu sein. Aber der Betreffende hatte ein Foto eines goldenen Gegenstands, welches man als Räucher- oder Trinkgefäß ansehen konnte) mitgeliefert.

Vermeintlicher Schatzfund

Bei Facebook überschlugen sich natürlich die Kommentare über den 'Sensationsfund'. In der Schatzsucherzeitung wird berichtet, dass andere Facebook-Nutzer vorgaben, den Ersteller des Beitrags zu kennen und diesem Seriosität bescheinigten.

Die rechtliche Seite

Wer etwas historisches findet, muss dieses den Behörden (Landesämter für Denkmalpflege) melden – andernfalls wird dies als Unterschlagung von Funden gewertet, was eine Straftat ist. Hier wird ein solcher Fall berichtet. Die Regeln beleuchtet dieser Text (gelöscht). Jedes Bundesland hat eigene Regeln, aber Funde, die nicht von besonderem wissenschaftlichen Interesse sind, können die Finder oft behalten.

Ärger kann es aber auch geben, wie man in diesem Artikel, und hier lesen kann. In der Schatzsucherzeitung gibt es den Ratschlag, vom Melden im Internet abzusehen (und unausgesprochen: den Behörden zeitnah den Fund zu melden). Es wird dort auch von einer Hausdurchsuchung durch die Polizei in einem Fall berichtet. Dieser Artikel hier thematisiert ebenfalls eine Fundunterschlagung (Münzen aus dem Mittelalter) bei Ellwangen.


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Die hier berichtete Posse um den Fund eines Bronze-Pferdekopfes aus der Römerzeit, den ein Landwirt auf seinem Acker beim Pflügen entdeckte, ging für den Finder lukrativ aus. Allerdings erst nach einer Klage. Denn die Behörden brachten sich über eine Enteignung in den Besitz des Funds und versuchten mit Tricks den Wert klein zu rechnen, um eine geringe Entschädigung zu zahlen. Kürzlich hörte ich in der Hessenschau, dass der Landwirt vom Land Hessen eine Entschädigung von 773.000 Euro erhalten soll, da der Wert des antiken Pferdekopfes auf rund 1,6 Millionen Euro geschätzt wurde.

Es dürfte eine Fake-News sein

Im aktuellen Fall dürfte das Posting in der Facebook-Gruppe aber ein Scherz bzw. eine Fake-Meldung gewesen sein. Bemüht man nämlich die Google-Bildersuche, werden ähnliche Bilder auf diversen Webseiten, u.a. hier gezeigt.

Gold-Fund (arabisch)

Die Beschreibung in arabischer Schrift dürfte nun nicht so zu interpretieren sein, dass die Facebook-Kunde bereits bis dort hin durchgedrungen ist. Eher hat der Facebook-User das Bild im Internet gesehen und eine Facebook-Geschichte drum herum gestrickt. Wie weiß schon der Volksmund: Es ist nicht alles Gold, was glänzt.

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