Arthrose plagt heutzutage viele Menschen, sei es im Knie, in der Hüfte oder in anderen Gelenken. Neuere Studien habe nun überraschende Erkenntnisse zum Thema ergeben. So spielt unser Lebensspiel eine gewisse Rolle bei der Entstehung von Arthrose.
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Arthrose ist eine degenerative Gelenkabnutzung (Gelenkverschleiß), bei dem der schützende Knorpel abgebaut wird. Dies führt zu entsprechenden Schmerzen bei Bewegung und Belastung der Gelenke. Die Apotheken Umschau hat hier einen Artikel mit Hinweisen zu Ursachen, Formen und Behandlungsmöglichkeiten veröffentlich. Weitere Informationen finden sich z.B. bei arthrose.de oder bei Wikipedia.
Konservative Behandlung im Frühstadium
Zur Behandlung werden häufig in der Anfangszeit Schmerzmittel (Analgetika) von den Ärzten verschrieben – und die Patienten sollen sich, trotz Schmerzen bewegen (siehe auch den Artikel der Apotheken Umschau). Diese konservative Behandlungsmethode hilft in speziellen Fällen.
Gelegentlich werden auch Nahrungsergänzungsmittel wie Glucosamin und Chondroitin verabreicht, die eigentlich eine gewisse Schutzwirkung aufweisen sollen. Hier bin ich aber im Ärzteblatt auf diesen Artikel gestoßen. In einer Doppelblindstudie der Phase 3 wurde untersucht, ob die Nahrungsergänzungsmittel wie Glucosamin und Chondroitin besser als ein Placebo wirken. Das überraschende Ergebnis: Das Placebo wirkte besser als die Nahrungsergänzungsmittel.
Ursachen der Arthrose – die Lebensumstände
Generell gilt, dass Übergewicht den Verschleiß, speziell der Kniegelenke, begünstigt. Auch Fehlstellungen der Gelenke oder einseitige Belastungen (kniendes Arbeiten) können die Arthrose begünstigen. Weiterhin wird häufiger geäußert, dass die Menschen heute länger leben und der Verschleiß der Gelenke mit dem Alter halt zunimmt.
Nach der letzten Theorie müssten Menschen der Frühzeit eigentlich frei von Arthrose gewesen sein. Aber selbst die Gletschermumie des Ötzi aus der Bronzezeit wies Arthrose auf, wie man in der Ärztezeitung nachlesen kann.
Wissenschaftler sind in den USA der Frage nachgegangen, ob Arthrose eine moderne Krankheit ist und auch durch das Alter beeinflusst wird. Die Ergebnisse einer Studie wurden kürzlich in im Journal PNAS (Knee osteoarthritis has doubled in prevalence since the mid-20th century) veröffentlicht. Dabei wurden ca. 2.000 menschliche Skelette, quer durch die USA, untersucht. Einige Skelette datieren auf ein Alter zwischen 6.000 und 300 Jahre vor Christus. Und 1.581 untersuchte Skelette stammten von Menschen, deren Sterbedatum zwischen 1905 und 1940 lag. Nur 819 Skelette sind mit einem Sterbedatum der Personen ab 1976 bis 2015 belegt. Die Ergebnisse der Studie:
- 16 % der ab 1976 Verstorbenen wiesen Arthrose des Skeletts auf
- 8 % der in der Frühzeit bis 300 vor Christus Verstorbenen hatten Arthrose
- 6 % der bis 1946 Verstorbenen (industrielle Frühzeit) hatten Arthrose
Anschließend wurden diese Rohergebnisse um Effekte wie Alter, Geschlecht und Gewicht bereinigt. Die Häufigkeit der nach dem zweiten Weltkrieg verstorbenen Menschen mit Arthrose lag dabei doppelt so hoch wie bei Menschen aus der frühindustriellen Zeit. Als Ursache für die Zunahme der Erkrankung werden die Lebensumstände gesehen. Viele Menschen bewegen sich zu wenig und haben schwächere Muskeln als unsere Vorfahren. Vermutet wird auch, dass die Ernährung mit raffinierten Kohlenhydraten, sowie das Laufen auf asphaltierten Straßen und mit falschen Schuhen eine Rolle spielt. Natürlich spielt auch die massive Zunahme der Überernährung eine Rolle.
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Wer sich mit dem Thema auseinander setzen möchte, findet neben der Original Studie Knee osteoarthritis has doubled in prevalence since the mid-20th century (Englisch) noch deutschsprachige Artikel bei Spiegel Online und Welt Online mit weiteren Erläuterungen.
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