Die Zahl der Hausbesuche von Ärzten ist seit 2009 deutlich gesunken. Waren es 2009 noch 30 Millionen Hausbesuche in Deutschland, kamen Ärzte 2016 nur noch in 25 Millionen Fällen zum Patienten.
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Auf dem Land leben und krank werden, ist im Alter ein Problem. Hausbesuche des behandelnden Arztes werden immer seltener – und in der Stadt ist es mitunter sogar schwierig, einen Hausarzt zu finden, der noch Hausbesuche macht.
Genauere Zahlen
Die Partei 'Die Linke' wollte es genauer wissen und hat, nach diesem ARD-Bericht, eine Anfrage an die Bundesregierung gestellt. Das Ergebnis: Die Zahl der Hausbesuche von Ärzten ist seit 2009 drastisch zurückgegangen. Waren es 2009 noch 30 Millionen Hausbesuche in Deutschland, kamen Ärzte 2016 nur noch in 25 Millionen Fällen zum Patienten. Für 2017 gibt es nur eine Hochrechnung, nach der die Zahl der Hausbesuche sogar unter die 25-Millionen-Grenze gefallen ist.
(Quelle: Pexels/Pixabay CC0 Lizenz)
Grund: Ärzten drohen Rückzahlungen
Ärzte gehen bei Hausbesuchen ein hohes finanzielles Risiko ein. Von den Kassen drohen Rückzahlungsforderungen, wenn die Hausbesuche als unnötig angesehen werden. Ich hatte über einen solchen Fall im Blog-Beitrag Landarzt: Honorarrückforderung wegen zu vieler Hausbesuche berichtet.
Im ARD-Bericht wird der Gesundheitsexperte der Linkspartei, Achim Kessler, mit der Aussage zitiert. Dieser sieht die Sorge vieler Hausärzte, dass sie Rückzahlungen leisten müssen, wenn sie zu viele Hausbesuche machen, als Grund: "Problematisch sind nicht die wenigen Fälle, wo Hausärzte Rückzahlungen leisten müssen, sondern gravierend ist die Höhe der Rückzahlung. Bei dem Beispiel, das wir aus Hessen kennen, sind es 50.000 Euro. Das hat auf andere Hausärzte eine abschreckende Wirkung, möglichst wenige Hausbesuche zu machen."
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