Getränke beeinflussen Risiko für koronare Herzkrankheiten

GesundheitNahrungsmittel können sich auf das Risiko für die koronare Herzkrankheit (KHK) auswirken. Während zuckerhaltige Erfrischungsgetränke das KHK-Risiko erhöhten, deuten Studien an, dass ein leichter Alkoholkonsum und fettarme Milch einen positiven Einfluss auf das KHK-Risiko zu haben scheinen.


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Meine Oma pflegte immer zu sagen 'Trink kein Cola, das ist nicht gut fürs Herz' und es gab in den siebziger Jahren das Experiment, dass ein Stück Fleisch in Coca Cola binnen kurzer Zeit aufgelöst wurde. Wurde unter uns Jugendlichen herum erzählt. Pff, die Oma, was weiß die schon, werden heutige Youngster denken und greifen zum Energy Drink. Heute deutet sich an, dass die Oma mit ihren Warnungen nicht ganz unrecht hatte – wenn die Motivation auch eine andere war – die Enkel sollten nicht zur Verschwendungssucht erzogen werden.

Man weiß: Viele Lebensmittel können sich auf das Risiko, an der koronaren Herzkrankheit (KHK) zu erkranken, auswirken. So hatten Studien zufolge beispielsweise Personen ein geringeres KHK-Risiko, wenn sie viel Obst, Gemüse, Fisch und Vollkorn und wenig Fleisch aßen (Studie von Tayyem und Kollegen, 2018 in der medizinischen Fachzeitschrift Nutrition, metabolism, and cardiovascular diseases: NMCD veröffentlicht).

Auch mein Beitrag Weniger krank durch ballaststoffreiche Ernährung? zeigt solche Zusammenhänge. Da das Essverhalten einen Einfluss auf das KHK-Risiko hat, ist es naheliegend, dass das auch für das Trinkverhalten gilt. Doch welche Getränke beeinflussen das KHK-Risiko positiv und welche negativ?

Studien untersuche Getränke und das KHK-Risiko

In einer Studie wurden verschiedene Getränke in diesem Hinblick auf das Risiko für die Entwicklung koronare Herzkrankheit (KHK) untersucht. Ein Wissenschaftsteam aus Cuernavaca (Mexico) ging dieser Frage nach. Sie befragten 6.640 Mexikaner nach ihrem Trinkverhalten. Mithilfe eines speziellen Systems (Framingham Risk Score) schätzten die Wissenschaftler das Risiko der Studienteilnehmer, innerhalb von 10 Jahren an einer KHK zu erkranken, ein.

Bei dieser Methode werden Angaben zum Geschlecht, Alter, Cholesterinwert, Rauchverhalten und Blutdruck für die Risikoeinschätzung herangezogen. Dem Framingham Risk Score zufolge hatten 17,8 % der Befragten ein mittleres bis hohes KHK-Risiko.

Manche Getränke sind gut, andere schädlich

Der Vergleich des Trinkverhaltens mit dem KHK-Risiko der Patienten zeigte, interessante Ergebnisse:

  • Patienten, die mehr fettarme Milch oder Alkohol tranken,hatten ein geringeres KHK-Risiko, als die, die diese Getränke gar nicht oder nur sehr selten zu sich nahmen.
  • Im Gegensatz dazu erhöhte sich das KHK-Risiko, wenn die Patienten mehr Softdrinks (gesüßte, alkoholfreie Getränke) tranken.
  • Interessanterweise schien weder Tee noch Kaffee das Risiko, an KHK zu erkranken, nennenswert zu beeinflussen.

Die Autoren der Studie schlussfolgerten, dass Personen, die viel zuckergesüßte Getränke zu sich nahmen, ein höheres KHK-Risiko hatten, während ein moderater Alkoholkonsum und fettarme Milch das Risiko zu senken schienen.


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Es ist jedoch anzumerken, dass diese Studie in Mexiko durchgeführt wurde. Es ist demnach fraglich, inwieweit sich die Ergebnisse auf die deutsche Bevölkerung übertragen lassen. Ob ein leichter Alkoholkonsum gut für das Herz-Kreislauf-System ist, ist noch nicht gesichert und auch verschiedene Leitlinien sind sich diesbezüglich uneinig (Studien von Khanji und Kollegen, 2018 in der medizinischen Fachzeitschrift International journal of cardiology veröffentlicht).

  • In einer erst kürzlich erschienenen Studie, bei der die Ergebnisse mehrerer älterer Studien zusammengefasst und neu analysiert wurden, wurde gezeigt, dass sich ein leichter Alkoholkonsum positiv auf das Risiko für Herzschwäche auswirkte.
  • Ehemalige Alkoholabhängigkeit erhöhte jedoch das Risiko (Studie von Larsson und Kollegen, 2018 in der medizinischen Fachzeitschrift Clinical nutrition: official journal of the European Society of Parenteral and Enteral Nutrition veröffentlicht).
  • Dass zu viel Alkohol das KHK-Risiko erhöht, konnte wiederrum eine andere Studie zeigen (Studie von Wood und Kollegen, 2018 in der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht).

Bei Alkohol scheint die Wirkung somit höchstwahrscheinlich von der Menge abzuhängen. Was die zuckerhaltigen Getränke angeht, so sind sich derzeit viele Leitlinien einig, dass auf diese verzichtet werden sollte, um das KHK-Risiko so gering wie möglich zu halten (Studien von Khanji und Kollegen, 2018 in der medizinischen Fachzeitschrift International journal of cardiology veröffentlicht).

Quelle: © Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal.de

Referenzen: Rivera-Paredez B, Muñoz-Aguirre P, Torres-Ibarra L, Ramírez P, Hernández-López R, Barrios E, León-Maldonado L, Denova-Gutiérrez E, Flores M, Salazar-Martínez E, Salmerón J. Patterns of beverage consumption and risk of CHD among Mexican adults. Br J Nutr. 2018 Jul;120(2):210-219. doi: 10.1017/S0007114518001411.


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