Zitronen, Orangen, Mandarinen: Insektengift Chlorpyrifos

ZitrusfrüchteIn Zitrusfrüchten wie Grapefruits, Orangen, Mandarinen etc. werden seit 2017 bei Kontrollen immer wieder Rückstände des in Deutschland verbotenen Insektengift Chlorpyrifos nachgewiesen. Das ist besonderes für Schwangere ein Risiko. Aktuell läuft ein Verbotsantrag innerhalb der EU – Ausgang ungewiss.


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Das Insektengift Chlorpyrifos wurde von Dow Chemical Mitte der 1960er-Jahre eingeführt und wird in den USA immer noch häufig eingesetzt. Chlorpyriphos wird vielfältig zur Bekämpfung saugender und beißender Insekten sowie gegen Bodenschädlinge in zahlreichen landwirtschaftlichen Kulturen verwendet. Chlorpyrifos ist giftig für Mensch und Tier und schädigt das Großhirn Ungeborener. In Deutschland ist Chlorpyrifos inzwischen verboten, während in 20 EU-Staaten der Einsatz von Chlorpyrifos noch erlaubt ist. Die Schweiz will es verbieten.

Kommt das Chlorpyrifos-Verbot in der EU?

Aktuell soll Chlorpyrifos in der EU verboten werden (Ende der Woche wollen die Gremien darüber beraten), weshalb das Thema wieder hoch kommt. Die Zitrus-Staaten wie Spanien, Griechenland, Italien und Portugal wollen gegen ein EU-weites Verbot stimmen.

Und da angesichts des nahenden Weihnachtsfests wieder viele Südfrüchte wie Apfelsinen oder Mandarinen in den Handel kommen, habe ich das Thema mal im Blog aufgenommen. Ergänzung: Die EU hat Chlorpyrifos verboten (siehe).

Chlorpyrifos-Rückstände in Zitrusfrüchten

Laut diversen Meldungen (z.B. Tagesschau oder SPON) gelangen Zitrusfrüchte, die mit Chlorpyrifos-Rückständen belastet sind, in großen Mengen in den Handel. Das Insektengift wird von den Anbauern der Zitrusfrüche großzügig in den Plantagen eingesetzt und verbleibt in den Früchten. 2017 fanden Kontrolleure, laut Süddeutscher Zeitung, in jeder dritten untersuchten Grapefruit und in jeder vierten importierten und untersuchten Mandarine Rückstände des Pestizids. So kann das Gift über die Nahrungskette in den menschlichen Körper gelangen.

Zitrusfrüchte
(Zitrusfrüchte, Quelle: Pexels, Lena Khrupina, freie Nutzung)

Chlorpyrifos ist hochumstritten, weil es die Entwicklung des kindlichen Gehirns bereits im Mutterleib schädigen soll. Eine Langzeit-Studie der US-amerikanischen Columbia University belegt, dass Babys, die im Mutterleib Chlorpyrifos ausgesetzt waren, einen geringen Intelligenzquotienten aufweisen oder an Aufmerksamkeitsstörungen leiden. Die oberste europäische Lebensmittelbehörde EFSA hatte wegen Gesundheitsgefahren im Sommer eine vorläufige Empfehlung zum Verbot der Substanz ausgesprochen. Die Behörde ist für die Risikobewertung von Pestiziden in der EU zuständig.

Also vielleicht auf Bio-Ware bei Südfrüchten achten und hoffen, dass diese frei von diesen Chlorpyrifos-Rückständen ist.


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