Arme Franzosen: Nach einer Recherche des britischen Guardian stehen die Franzosen immer häufiger in Supermärkten vor leeren Regalen, die eigentlich Dijon-Senf enthalten müssten. Der Klimawandel und die steigenden Kosten führen dazu, dass den Supermärkten in Frankreich der Dijon-Senf ausgeht,. Das wirft die Frage auf, ob der Mangel auf andere Länder übergreifen könnte.
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Ich hatte ja im Beitrag Ukraine-Krieg: Geht uns der Senf bald aus? bereits auf das Problem hingewiesen, dass die Ernte von Senfkörnern durch den Ukraine-Konflikt zurückgeht. Denn 80% der Importe von Senfkörnern aus Deutschland stammen aus Russland oder der Ukraine. Die meisten deutschen Senfhersteller haben noch Lagerware, die bis zum Herbst reicht. Danach wird es eng mit Senf. Aber auch in Frankreich geht den Supermärkten der Dijon Senf in den Regalen aus. Der Guardian hat dies in mehreren Geschäften verifiziert, die Reporter besucht haben. Der Senf, der nach der Stadt Dijon benannt ist, wird ja gemäß folgendem Screenshot in verschiedenen Formen im Glas angeboten. Entweder als klassischer scharfer Senf, oder mit Körnern im Senf.
Der Grund ist vielfältig, hängt aber am verfügbaren Saatgut für 2022. Laut französische Senfproduzenten ist die Produktion von Senf-Saatgut im Jahr 2021 um 50 % zurückgegangen. Grund sind schlechte Ernten, die durch das veränderte Klima in der französischen Region Burgund und in Kanada, dem zweitgrößten Senfsaatproduzenten der Welt, verursacht worden waren. In Kanada sorgte eine große Hitze Anfang Juli 2021 Ernteverluste bei Senfkörnern (die Ernte ist regelrecht vertrocknet). In Burgund hatte die Region einen sehr nassen Winter und dann drei Tage Kälte Anfang April 2021, so dass nur etwa 48 % der erwarteten Menge an Senfkörnern geerntet werden konnten. Der Krieg in der Ukraine hat das Saatgutangebot weiter eingeschränkt, da sowohl die Ukraine als auch Russland wichtige Exporteure der Ernte sind, was die Kosten in die Höhe schnellen ließ, so von Reine de Dijon, einer der größten Senfproduzenten Frankreichs.
Die Gruppe versuchte im April, 50 Tonnen Saatgut auf dem Markt zu kaufen, was laut Vandermaesen "das Sechsfache des normalen Preises im Jahr zuvor" kostete. Der in Burgund ansässige Dijonhersteller Edmond Fallot erklärte ebenfalls, dass sich der zusätzliche Kostendruck bei den Rohstoffen auf die Produktion auswirkt. Weiterhin kämpfen die Produzenten in Burgund neben schlechtem Wetter auch gegen Preissteigerungen und Engpässe auf Rohstoffmärkten für Glas, Papier, Wein, und Karton, was sich ebenfalls in Produktionsverzögerungen niederschlägt.
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Oh mein Gott! Was soll ich nur tun ohne Dijonsenf? Mein Leben hat keinen Sinn mehr.
Man nehme braunes und helles Senfpulver (Senfmehl) – oder das bekannte englische – und mische nach Bedarf seinen eigenen Senf, mit eigenen Gewürzen und Zutaten verfeinert.
Kleiner Hinweis zur Nomenklatur: Senfsaat und Senf-Saatgut ist von der Verwendung her zweierlei. Das erste wird gemahlen und zu Lebensmitteln verarbeitet, das zweite wird in die Erde gesät, um neue Senfpflanzen zu ziehen. Es kann auch technische Unterschiede geben, da bei manchen Pflanzen Hybridsorten angebaut werden, die nicht oder nicht sortenrein weitervermehrt werden können. Die werden dann komplett verarbeitet. Ich weiß allerdings nicht, ob da Senf auch schon dazugehört.