Corona-Epidemie bereits in der Steinzeit

Gesundheit (Pexels, frei verwendbar)Viele Menschen meinen, dass die Corona-Epidemie, die die Welt seit Ende 2019 heimgesucht hat, eine "Erfindung" der Neuzeit ist, die in China ihren Ausgang nahm. Ich erinnere mich an ein Gespräch in der Nachbarschaft, wo eine Dame sagte: "Mein Nachbar ist Tierarzt, der hat in seiner Promotion bereits vor 40 Jahren an Coronaviren geforscht". Aber die Wissenschaft geht noch weiter – es gibt Indizien, dass es bereits vor 25.000 Jahren in Ostasien eine Corona-Epidemie gegeben haben muss.


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Der Wissenschaftler Yassine Souilmi von der Australian National University und seine Kollegen haben die Gene von ca. 2.500 Menschen aus 26 Ländern analysiert und dort gezielt nach Spuren gesucht, die durch Infektionen mit Coronaviren im Erbgut zurückgeblieben sind. Dazu schreiben die Forscher:

Im Verlauf der evolutionären Geschichte unserer Spezies hat die natürliche Selektion häufig Proteine begünstigt, die mit Viren interagieren – beispielsweise, weil sie unseren Immunschutz verbessern oder von Viren für das Entern der Zellmaschinerie benötigt werden.

Sprich: Im Verlauf einer Epidemie überleben die Menschen, deren Immunsystem am besten mit den Viren klar kommt. So haben Europäer zahlreiche Grippewellen überlebt, während Menschen, die niemals Grippeviren ausgesetzt waren, schwer erkranken und sogar versterben können. Im Erbgut sollten sich Spuren solcher Gene finden, die mit dem Coronavirus interagieren können. Für Coronaviren (u.a. SARS-CoV-2) sind 420 dieser Virus-interagierenden Proteine (VIP) bekannt.

Die Forscher fanden bei den Analysen von Genproben auf diese Coronaviren-VIPs in mehreren ostasiatischen Populationen ein starkes Anreicherungssignal solcher Proteine. In anderen Bevölkerungsgruppen war diese Anreicherung der Virus-interagierenden Proteine (VIP) nicht nachweisbar. Daraus ziehen die Wissenschaftler den Schluss, dass es in der Vergangenheit in Ostasien schon einmal eine schwerwiegendere und länger anhaltende Coronavirus-Epidemie gegeben haben muss.

In weiteren Untersuchungen kamen die Wissenschaftler zum Schluss, dass diese Coronavirus-Epidemie vor ca. 25.000 Jahren stattfand. Damals ging die Zahl der Mutationen im Erbgut der Ostasiaten abrupt hoch. Nach mehreren steinzeitlichen Generationen hatte sich die Population an das Virus gewöhnt und die Menschen waren gegen Corona immun. Der Artikel hier widmet sich diesem Thema und enthält eine Reihe zusätzlicher Informationen über diese Forschungsergebnisse.


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