NASA-Sonde zur Suche nach Eis erreicht den Mond nicht

Die NASA wollte mit einem sogenannten kleinen CubeSat in der Mondumlaufbahn nach Wassereis auf dem Mond suchen. Der CubeSat wird aber die Mondumlaufbahn nicht erreichen, weil alle vier Triebwerke ausgefallen sind.


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Der Lunar Flashlight CubeSat der NASA wurde am 11. Dezember 2022 mit einer Trägerrakete gestartet und ins Weltall befördert. Ziel der Mission war es, mehrere neue Technologien zu demonstrieren, und auch Oberflächeneis am Südpol des Mondes aufzuspüren.

Triebwerksausfälle gefährden Mission

Kurz nach Beginn der Reise von Lunar Flashlight aus der Erdumlaufbahn in Richtung Mond stellte das Missionsteam aber fest, dass drei der vier Triebwerke nicht richtig funktionierten. Das Drama begann, und das Missionteam unternahm mehrere Schritte, um die Mondumlaufbahn doch noch zu erreichen, wie die NASA hier mitteilte.

Dazu gehörten auch Tests, um festzustellen, ob das eine voll funktionsfähige Triebwerk ausreichend Schubkraft liefern kann, um das Raumfahrzeug in die geplante Umlaufbahn zu bringen. Zu diesem Zweck entwickelten Teammitglieder des Jet Propulsion Laboratory der NASA in Südkalifornien und der Georgia Tech eine kreative Manövriertechnik unter Verwendung eines Triebwerks: Das Raumfahrzeug wurde mit einer Geschwindigkeit von 6 Grad pro Sekunde, also einer Umdrehung pro Minute, um seine gerichtete Achse gedreht.

Dann wurde das Triebwerk gezündet, während man dem Raumfahrzeug ausrichtete. Es bestand die Möglichkeit, dass diese Mini-Bahnkorrekturmanöver Lunar Flashlight nach 20 Tagen auf seine geplante nahezu geradlinige Halo-Bahn um den Mond führen würden.

Das Team absolvierte erfolgreich einige 10-minütige Sequenzen mit dem einzigen Triebwerk, doch bald darauf verlor auch dieses Triebwerk rapide an Leistung, und es wurde klar, dass der gelieferte Schub nicht ausreichte, um die geplante Umlaufbahn zu erreichen.

Neue Ideen für die Mission

Das Team von NASA JPL und Georgia Tech entwickelt nun einen neuen Plan, um zum Mond zu gelangen. Da das Erreichen einer optimalen, nahezu geradlinigen Halo-Umlaufbahn unwahrscheinlich erscheint, beschloss das Team von Lunar Flashlight, einen Vorbeiflug am Mond mit dem verbleibenden Schub zu versuchen, den das Antriebssystem liefern kann.

Dieser neue Versuch zielt darauf ab, den CubeSat in eine hohe Erdumlaufbahn zu bringen, die regelmäßige Vorbeiflüge am Mondsüdpol einmal im Monat zur Datenerfassung vorsieht. Das Team plant, am Donnerstag mit den Manövern zu beginnen, und wenn der Versuch erfolgreich ist, wird der erste wissenschaftliche Vorbeiflug nun voraussichtlich im Juni stattfinden.


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Auch wenn Lunar Flashlight bei seinem Ziel, zum Mond zu gelangen, vor großen Herausforderungen steht, erfüllt die Erprobung des neuen Antriebssystems im Weltraum eines der Ziele der Mission und wird die zukünftige Technologieentwicklung unterstützen.

Bei dem miniaturisierten Antriebssystem der Mission handelt es sich um eine Technologiedemonstration, die noch nie zuvor im Weltraum geflogen wurde. Technologiedemonstrationen sind risikoreiche und lohnende Unternehmungen, die dazu dienen, die Grenzen der Raumfahrttechnologie zu erweitern. Die aus diesen Herausforderungen gewonnenen Erkenntnisse werden in künftige Missionen einfließen, die diese Technologie weiter voranbringen. (via)


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