Hühnerfleisch von Lidl: Verbraucherschützer finden multirestistente Keime

Die Albert-Schweitzer-Stiftung hat Proben von Hühnerfleischprodukten des Discounters Lidl untersuchen lassen. Dabei wurden laut Mitteilunge in einer großen Anzahl Proben eine Vielzahl von Keimen (auch antibiotikaresistente Bakterien) auf Hühnerfleischprodukten nachgewiesen. Hühnerfleisch ist für so was anfällig, aber die Stiftung führt die Belastung auch auf Massentierhaltung zurück.


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Es war eine Nachricht, die mir beim Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) in diesem Artikel erstmals unterkam. Inzwischen haben auch andere Medien wie der Spiegel das Thema aufgegriffen.

Darum geht es

Die »Albert-Schweitzer-Stiftung für unsere Mitwelt«, eine Tierschutzorganisation mit Sitz in Berlin, hat Dutzende Proben Hühnerfleisch der Lidl-Eigenmarke »Metzgerfrisch« untersuchen lassen. Die von der Stiftung veröffentlichten Ergebnisse sind alarmierend:

  • Es wurden im Januar und Februar 2023 insgesamt 51 Hühnerfleischprodukte der Lidl-Eigenmarkte »Metzgerfrisch« aus der Selbstbedienungstheke gekauft und zur Untersuchung gegeben. Es handelte sich um acht unterschiedliche Produkte: Filets, Geschnetzeltes, Schnitzel, die aus acht zufällig ausgewählten Lidl-Filialen in Oldenburg (Niedersachsen), Paderborn (NordrheinWestfalen), Bautzen und Leipzig (Sachsen), Eisenach (Thüringen) sowie Fellbach und Ostfildern (BadenWürttemberg).
  • Ein Labor wurde damit beauftragt, das Fleisch auf einfach- und multiresistente Keime, Antibiotikarückstände, Salmonellen, Campylobacter und sonstige Fäkalkeime zu untersuchen. Bei 71 Prozent der 51 untersuchten Proben wurden multiresistente Keime durch das Labor nachgewiesen.

Das Geflügel für Keimbelastung anfällig ist, sollte allgemein bekannt sein. Beim Zubreiten von Hühnerfleisch ist strenge Hygiene erforderlich (nie Küchengeräte und Schneidebretter für weitere Arbeiten wie Salate zubereiten verwenden, alles gut abwaschen) und das Fleisch muss gut durchgebraten oder gekocht werden, um die Keime sicher abzutöten.

Die Keimbelastung der Proben mit dem Fäkalkeim Escherichia coli kann Magen-Darm-Erkrankungen auslösen. Das kann vor allem bei Kindern und immungeschwächten Personen sowie älteren Menschen ein Problem darstellen. Lidl verweist auf seine Qualitätätskontrolle, und die Grenzwerte würden dort eingehalten. Trotzdem sehe ich es als ein Problem, wenn restistente Keime im Fleisch vorhanden sind, denn bei einer Erkrankung gibt es nur eingeschränkte Behandlungsmöglichkeiten.

Massentierhaltung begünstigt das

Die Albert-Schweitzer-Stiftung führt die Keimbelastung auf die Haltungsbedingungen zurück und fordert vom Discounter, die Tierhaltung zu verbessern und der Europäischen Masthuhn-Initiative beizutreten. Alles in allem eine ziemlich unappetittliche Geschichte, egal aus welchem Blickwinkel (Tierhaltung oder Keimbelastung).


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