Astro-News: Planet 9 näher als gedacht? Planetoid mit Riesenkrater?

Heute mal ein Sammelbeitrag zu einigen spannenden Nachrichten aus der Welt der Astronomie. Forscher vermuten, dass der legendäre Planet Nummer 9 viel näher an der Sonnen als bisher gedacht zu finden sei. Und ein Planetoid im äußeren Sonnensystem scheint einen Krater zu haben, der 45 km tief ist und einen Berg oder Wall mit einer Höhe von 25 km aufweist. 


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Jenseits der Bahn des achten Planeten Neptun um kreisen viele weitere Himmelskörper unsere Sonne. Die Himmelskörper werden auch als transneptunische Objekte (TNO, jenseits der Bahn des Neptun) bezeichnet. Der ursprünglich neunte Planet Pluto wird inzwischen zu den TNOs gezählt. Dann gibt es noch weitere größere TNOs wie Sedna, Eris, Haumea, Makemake und so weiter (siehe Wikipedia). Eine umfangreichere Liste ist hier abrufbar.

Planet 9, wo bist Du?

Auf Grund von Bahnstörungen vermuten Astronomen, dass es jenseits von Neptun einen neunten Planeten geben muss. Wie bereits beschrieben, hat Pluto ja den Status eines (neunten) Planeten verloren. Bisher suchte man vergeblich noch diesem hypothetischen Planet 9. Dieser dürfte so weit draußen um die Sonne kreisen, dass das zurückgeworfene Licht zu schwach ist, um den Himmelskörper mit Teleskopen direkt beobachten zu können.

Die Suche nach diesem Objekt hat in den letzten Jahrzehnten zu den oben erwähnten transneptunischen Objekten wie Eris etc. geführt. Aber Planet 9 wurde bisher nicht gefunden. Schaut man sich diese vermutete Bahn an, umkreist das Objekt die Sonne sehr weit "draußen". Am sonnenfernsten Punkt ließe sich dieser mit irdischen Teleskopen kaum entdecken. Die Wikipedia hält umfangreiche Informationen zu den Theorien bereit.

Planet 9

Gestern bin ich auf Twitter über die obige Meldung, die auf diesen Artikel verweist gestoßen. Ein Forscherteam geht nach Simulationen in einer am 25. August 2023 veröffentlichten Studie davon aus, dass der Planet 9 vielleicht nur 1,5 bis 3 fache Erdmasse aufweist (statt der bisher postulierten Neptun-Größe).

Damit befände sich seine Umlaufbahn nur in 250-500 AU (astronomischen Einheiten, Entfernung Erde Sonne), statt der bisher postulierten 700 AU. Eine solche Bahn würde drei grundlegende Eigenschaften des fernen Kuipergürtels erklären.

Es ist eine weitere Theorie, die der Bestätigung durch eine Beobachtung harrt. Nur zur Verdeutlichung der Entfernungen: Der Planetoid Pluto umkreist die Sonne in 40 AU durchschnittlicher Entfernung (also der 40fachen Entfernung Erde-Sonne). Der fernste bisher entdeckte Himmelskörper im Kuiper-Asteroidengürtel kreist auf einer Bahn von 132 AE von der Sonne entfernt, wie man in diesem Artikel nachlesen kann.

TNO (307261) 2002 MS4 mit riesigem Krater

Bei dem transneptunischen Objekt (307261) 2002 MS4 handelt es sich um einen Zwergplaneten-Kandidaten der im Kuipergürtel kreist. 2002 MS4 wurde am 18. Juni 2002 von einem Astronomen-Team des Caltech entdeckt. Die Bahn ist zwischen 35,75 AE und 47,93 AE von der Sonne entfernt, und das Objekt besitzt einen geschätzten Durchmesser von 770 km (808 x 748 km).


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Nun gibt es Berichte über Beobachtungen dieses Objekts, die nahelegen, dass der Himmelskörper einen riesigen Krater von 322 km Breite und 45 km Tiefe aufweist. Daneben gibt es noch eine Vertiefung von 11 km und daneben eine Erhebung von 25 km.

(307261) 2002 MS4

Mit einem Teleskop lässt sich die Oberfläche des Himmelskörpers nicht in hoher Auflösung fotografieren, da dieser zu dunkel und zu weit von der Erde entfernt ist. Aber es gab in den vergangenen Jahren häufiger sogenannte Sterndurchgänge, d.h. der Himmelskörper zieht auf seiner Bahn vor einem Stern durch. Dann können Astronomen die Sternbedeckung aufzeichnen und so Schlüsse auf den Durchmesser und ggf. Oberflächenstrukturen treffen.

Und genau aus solchen Daten schließen die Astronomen auf den tiefen Krater sowie den vermuteten, höchsten Berg in unserem Sonnensystem. Es gäbe zwar noch die Erklärung, dass die als Berg gemessenen Sternbedeckungssignale von einem Mond des Asteroiden stammen, der während der Messung der Sternbedeckung genau hinter dem Asteroiden am Rand auftaucht. Aber dies halten die Astronomen für unwahrscheinlich. Die Kollegen von heise haben diesen deutschsprachigen Artikel mit einigen weiteren Ausführungen dazu veröffentlicht.

 

 

 

 


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