Marshubschrauber Ingenuity: Richtig kaputt

Der Marshubschrauber Ingenuity ist ja bei seinem 72. Flug kaputt gegangen. Nun ist klar: Der Hubschrauber ist richtig kaputt gegangen, und hat seine Rotoren verloren.


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Bisher war nicht so wirklich klar, wie stark die Beschädigungen sind. Fotos des Schattenwurfs, aufgenommen von einer Kamera des Hubschraubers, zeigten, dass irgend etwas von den Rotorblättern abgebrochen sein musste.

Ingenuity-Schatten mit beschädigtem Rotor

Das obige  Foto aus diesem Tweet der NASA wurde von der Ingenuity-Bordkamera aufgenommen und zeigt den Schatten mit dem beschädigten Rotor.

Dann gab es eine Fernaufnahme vom Rover Perseverance (siehe Erstes Foto vom kaputten Marshubschrauber Ingenuity). Auf dem Foto ist nichts von der Beschädigung der Tragflügel zu erkennen.

Marshubschrauber Ingenuity Nun hat die NASA ein hochauflösendes Foto des Hubschraubers veröffentlicht, das zeigt, dass ein Rotorblatt komplett abgebrochen ist und auf der Sanddüne, in 15 Meter Entfernung liegt. Was schwarz unter dem Hubschrauber zu sehen ist, sind Schatten. Das zweite Rotorblatt ist beschädigt. Der Hubschrauber kann also nicht mehr fliegen.

Auf X zeigt Simon Schmauß (ein deutscher Student) weitere Fotos, die er aus einem großen Bild extrahiert hat. Dazu hat er die Aufnahmen per Bildbearbeitung aufbereitet. Er meint, dass eine Flügelspitze ca. 15 Meter vom Hubschrauber entfernt im Sand liegt. Da ist beim letzten Flug etwas gravierendes passiert.

Man weiß nur, dass der Hubschrauber ca. 1 Meter über dem Boden die Kontrolle verlor, später aber zumindest funken konnte. Er könnten in schräger Lage an die Düne geraten  sein, so dass die Rotorblätter dann zerstört wurden.


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Nachtrag: Schmauß hat noch eine andere Theorie, wie ich hier gelesen habe. Er hat in diversen Tweets einige Gedanken geäußert, was passiert sein könnte. Zum Bild des Fundorts des abgetrennten Rotorblatts, das im Sand liegt, schreibt Schmauß in einem Tweet: "Ein näherer Blick auf das abgetrennte Rotorblatt zeigt eine kleine Störung im Sand rechts daneben. Dies ist die etwa 15 Meter von Ingenuity entfernte Stelle, an der das Rotorblatt das erste Mal auf dem Boden aufgeschlagen ist. Die Spitze des Rotorblatts scheint abgeschnitten zu sein, genau wie die anderen Rotorblätter, die noch am Hubschrauber befestigt sind."

Als Erklärung schreibt Schmauß: "Interessanterweise hat das [verlorene] Rotorblatt eine abgeschnittene Spitze, genau wie die anderen Rotorblätter , die noch befestigt sind. Das lässt mich vermuten, dass das Rotorblatt beschädigt wurde, als alle Rotoren am Hubschrauber befestigt waren. Ich frage mich, ob die Rotorblätter aufgrund von Blattflattern oder Schwingungen, die durch eine harte Landung verursacht wurden, mit sich selbst kollidiert sein könnten?"

Der Hintergrund ist, dass Ingenuity ja zwei Rotorblatt-Sätze besitzt, die gegenläufig drehen, um das Fluggerät zu stabilisieren und eine Auto-Rotation (wie bei Hubschraubern mit einem Rotor) zu vermeiden. Falls die oberen Rotorblätter sich bei einer harten Landung nach unten gebogen hätten, wären sie mit dem gegenläufig rotierenden Paar kollidiert. Das würde genau die beobachtete Beschädigung an den Flügelspitzen erklären.

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