Medikamente zur Schmerzbehandlung wie Paracetamol, Thomapyrin, Ibuprofen gibt es seit Jahren. Bei starken Schmerzen können Opioide verschrieben werden – was aber Nebenwirkungen hat. Nun hat die US Arzneimittelbehörde seit 25 Jahren ein neues Schmerzmittel (Suzetrigin) zugelassen. In Europa könnte 2026 das Schmerzmittel Resiniferatoxin eine Zulassung erhalten.
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Am Markt gibt es eine Reihe frei verkäufliche Schmerzmittel Nichtsteroidale Anti-Rheumatika, NSAR) wie Aspirin, Paracetamol, Thomapyrin, Ibuprofen etc., die aber Nebenwirkungen aufweisen und in höheren Dosierungen verschreibungspflichtig sind.
Bei starken oder chronischen Schmerzen kommen dann Opioide zu Einsatz. Diese sind einerseits verschreibungspflichtig, und haben vor allem Nebenwirkungen, u.a., indem Sie Abhängigkeiten schaffen. In den USA gibt es die sogenannte Opiodidkrise mit vielen Toten, die durch entsprechende Schmerzmittel hervorgerufen wurde.
Ein Problem sind Nervenschmerzen, die sich durch NSAR nicht oder kaum behandeln lassen. Ich selbst musste die nach einer Rückenmarksverletzung feststellen, wo Ibuprofen, Voltaren etc. wenig helfen. Ich wurde kurz nach meinem Unfall und den ersten Operationen für eine Woche mit Opioiden behandelt. Danach gab es dann Novalgin-Tropfen nach Bedarf. Ibuprofen wirkt kaum, von den Ärzten wurden Neuroleptika (Lyrica) wie Pregabalin vorgeschlagen. Aber diese Medikamente müssen über Wochen aufdosiert werden, wirkten bei mir nicht und hatten extreme Nebenwirkungen. Daher verzichte ich auf solche Neuroleptika, beobachte aber die Entwicklung neuer Schmerzmittel gegen neuropathische Schmerzen.
Neues Schmerzmittel zugelassen
Von daher war die Meldung, dass die US Food and Drug Administration (FDA) einen neuen Wirkstoff Suzetrigin (Handelsname Journavx) zur Behandlung von mäßigen bis schweren akuten Schmerzen bei Erwachsenen zugelassen habe. Er wird als Ersatz für Opioide angesehen.
DocCheck hat hier einige Zeilen zum neuen Medikament zusammen getragen. Die Frankfurter Rundschau hat dem Thema ebenfalls einen ausführlichen Artikel gewidmet. Meine Lesart: Ob das wirklich ein sogenannter Game-Changer ist, steht in den Sternen – und Nebenwirkungen gibt es auch. Interessant ist, dass die Wirksamkeit in Doppelblindstudien nicht an die Wirkung von Opioiden bei stärken Schmerzen heran kam.
Zudem sieht es nicht so aus, dass Journavx in naher Zukunft eine Zulassung in der EU erhält. Spannend fand ich aber die Information im Artikel der Frankfurter Rundschau, dass das deutsche Unternehmens Grünenthal an einem Wirkstoff Resiniferatoxin (RTX) forscht. Dieser befindet sich derzeit in klinischen Phase 3-Studien bei Patientinnen und Patienten mit Schmerzen durch Kniearthrose. Eine Zulassung in der EU wird für 2026 erhofft.
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