Das Hubble-Weltraumteleskop der NASA hat einen Schwarm von 37 Felsbrocken entdeckt, die vom Asteroiden Dimorphos herausgesprengt wurden, nachdem die DART-Raumsonde bei der weltweit ersten Testmission zur Planetenverteidigung auf seine Oberfläche geprallt war war.
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Es war ein gigantisches Experiment: In der Nacht vom 27. September 2022, um 1.14 Uhr mitteleuropäischer Zeit, kollidierte die ca. 500 kg schwere NASA-Raumsonde Dart planmäßig mit 20.000 km/h mit dem Mini-Asteroiden Dimorphos. Das Kürzel DART steht für Double Asteroid Redirection Test, eine Weltraummission der US-Raumfahrtbehörde NASA. Ein Asteroid sollte durch die Kollision mit der Sonde in seiner Bahn abgelenkt werden.
Als Ziel der Mission wurde der erdnahe Doppel-Asteroid Didymos auserkoren, der 800 Meter Durchmesser hat und einen Mini-Asteroiden Dimorphos als Mond besitzt. Dimorphos hat einen Durchmesser von ca. 170 Metern und umkreist Didymos in ca. 1,1 km Entfernung. Auf Grund möglicher dichter Annäherungen an die Erde (zuletzt 0,04 AE im November 2003) wird der Doppelasteroid als potenziell gefährlicher Asteroid (Potentially Hazardous Asteroid, PHA) klassifiziert.
Die Mission ist im Blog-Beitrag DART-Mission: Einen Asteroiden von seiner Bahn ablenken beschrieben. Ich hatte danach mehrfach über das Projekt zur Asteroidenabwehr hier im Blog berichtet (siehe Links am Artikelende). Der Anflug konnte quasi live im Internet verfolgt werden und die NASA meldete den Erfolg der Mission. Der Asteroid war stärker abgelenkt worden, als vorausberechnet.
37 Felsbrocken herausgeschleudert
Von der Erde und vom Hubble Weltraumteleskop waren auch Aufnahmen des Aufpralls angefertigt worden, die eine riesige Staubwolke zeigten, die dadurch aus dem Asteroiden ins Weltall geschleudert worden ist.
Beobachtungen des Hubble-Weltraumteleskops zeigten eine Gruppe von 37 Gesteinsbrocken mit einem Durchmesser von 0,9 bis 670 Metern, die langsam von dem Asteroiden wegdriften. Die Felsbrocken dürften vom Aufprall der DART-Raumsonde in den Weltraum herausgeschleudert worden sein.
David Jewitt, Planetenforscher an der University of California, Los Angeles, der die Veränderungen im Dimorphos-Didymos-System nach der Kollision verfolgt, wundert sich, wie locker das Oberflächenmaterial des Asteroiden sein muss. Die Bilder zeigten "einige der schwächsten Dinge, die je in unserem Sonnensystem abgebildet wurden", wird er in diesem Artikel zitiert.
Asteroidenoberfläche, Quelle: NASA APL
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"Dies ist eine spektakuläre Beobachtung – viel besser als ich erwartet hatte. Wir sehen eine Wolke von Gesteinsbrocken, die Masse und Energie vom Einschlagsort wegtragen. Anzahl, Größe und Form der Felsbrocken stimmen damit überein, dass sie durch den Einschlag von der Oberfläche von Dimorphos weggeschleudert wurden", sagte David Jewitt von der University of California in Los Angeles, ein Planetenforscher, der mit Hubble die Veränderungen des Asteroiden während und nach dem DART-Einschlag verfolgt hat, laut dieser Veröffentlichung der US-Raumfahrtbehörde NASA. "Dies zeigt uns zum ersten Mal, was passiert, wenn man einen Asteroiden trifft und sieht, wie Material bis zu den größten Ausmaßen herauskommt. Die Gesteinsbrocken gehören zu den schwächsten Dingen, die je in unserem Sonnensystem abgebildet wurden."
Die Felsbrocken werden weiter beobachtet, und man hofft aus den Bahndaten genauer ableiten zu können, wie diese Körper aus dem Asteroiden herausgeschlagen wurden. Weitere Details lassen sich aus der NASA-Mitteilung hier herausziehen.
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