Im Frühling schießen die Bärlauchblätter als erstes 'Wildgemüse' aus der Erde. In einigen Gegenden findet es sich in Wäldern, bei mir wächst es im Garten. In den letzten Jahren hat Bärlauch eine richtige Renaissance hingelegt und wird auf Märkten sowie in Gemüseabteilungen von Supermärkten angeboten. Aber wie lässt sich das nach Knoblauch schmeckende Gemüse über die Bärlauch-Saison aufheben?
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Der Bärlauch (Allium ursinum) ist mit Zwiebel, Schnittlauch oder Knoblauch verwandt und hat einen feinen, an Knoblauch erinnernden Geschmack. Wegen der Gefahr der Verwechselung mit den giftigen Blättern der Maiglöckchen oder anderer Pflanzen (Herbstzeitlose): Der Knoblauchgeruch zeichnet den Bärlauch eindeutig aus.
Die ersten Bärlauch-Triebe gibt es bei uns im Garten Ende März, und die Bärlauchblätter können bis Mitte/Ende April geerntet werden. Besonders nett: Der Bärlauch wächst an Stellen – direkt an einer Mauer – wo sonst nichts gepflanze werden kann.
Bärlauch an einer Begrenzungsmauer in meinem Garten
Auch in Lebensmittelmärkten sieht man in letzter Zeit Bärlauch verstärkt im Angebot. Sobald der Bärlauch blüht, ist die Saison eigentlich vorbei.
Bärlauch in der Küche
Bärlauchblätter lassen sich in Salaten, Suppen, Pestos, Nudeln oder anderen Gerichten zur Geschmacksverfeinerung verwenden. Ich ernte die Blätter frisch aus dem Garten, wasche diese unter kaltem Wasser ab, schüttele diese aus und hacke sie klein. Dann gebe ich die kleingehackten Bärlauchblätter eigentlich an alle Speisen, an die ich Zwiebeln, Schnittlauch oder Knoblauch verwenden kann. Auch Bärlauch auf einem Brot mit Frischkäse oder Quark ist lecker.
Bei warmen Gerichten sollte man Bärlauch erst kurz vor dem Servieren zugeben, da sonst die Aromen verkochen. Nur bei Bärlauch-Nudeln kommt der im Mixer zerkleinere Bärlauch in den Nudel- oder Spätzleteig.
Bärlauch, wie aufheben?
Aber wie hebt man Bärlauch auf? Trocknen geht nicht, der Bärlauch verliert seine aromatisierenden Öle. Auch Einfrieren ist nicht optimal, da viel vom Geschmack verloren geht.
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Für ein paar Tage kann man Bärlauch im Kühlschrank in einer Folie oder einem feuchten Tuch lagern. Wer Bärlauch über das Jahr immer mal wieder verwenden will, kann ein Bärlauch-Pesto herstellen. Einfach die Bärlauchblätter klein schneiden, pürieren und dann mit Öl (Olivenöl) übergießen. Man kann das Ganze mit Pinienkernen und Parmesan veredeln. Ein solches Bärlauch-Pesto hält sich im Kühlschrank mehrere Wochen. Wird das Glas sterilisiert und luftdicht verschlossen, sollte das Pesto auch länger halten.
Alternativ kann man Bärlauchblätter grob hacken und mit Öl (Olivenöl) in einem Gefäß übergießen. Das Ganze ein paar Tage stehen lassen, so dass das Knoblaucharoma in das Öl übergeht. Dann die Bärlauchblätter absieben und das Bärlauchöl in eine dunkle Flasche geben.
Bärlauch-Butter lässt sich ähnlich einfach herstellen: Einfach einen halben Block Butter (124 g) in eine Schüssel geben und dann 3-5 Bärlauchblätter kleinhacken und mit einer Gabel unter die Butter kneten. Das Ganze mit grobem Meersalz versetzen. Bärlauchbutter lässt sich ein paar Tage aufheben, kann aber auch für längere Zeiträume eingefroren werden.
Was zu beachten ist
Über die Heilwirkung von Bärlauch kann man sich hier informieren. Die Seite enthält auch einige Informationen zur Verwechselungsgefahr mit anderen Pflanzen (kommt bei mir im Garten nicht vor, da Maiglöckchen in anderen Ecken wachsen) oder zur Gefahr des Fuchsbandwurms. Das trifft vor allem auf Leute zu, die Bärlauch in den Wäldern sammeln.
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