Pleite für Schatzsucher, die eine vor 166 Jahren in den Rhein gefallene Dampflokomotive suchten und nun bergen wollten. An der Stelle, wo im Rhein nach der Lok gebaggert wurde, gab es keine Lok.
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Es war ein Lebenstraum, den Geophysiker Bernhard Forkmann, Museumsleiter Uwe Breitmeier und der Ex-Lokführer Horst Müller seit mehr als 30 Jahren gemeinsam verfolgten. Im Jahr 1852 wurde die Dampflok „Der Rhein" in den Kessler-Werken in Karlsruhe gebaut. Leider fiel diese Dampflok noch im selben Jahr, auf dem Weg zu ihrem Einsatzort in Düsseldorf-Elberfeld auf der Bahnstrecke bei Germersheim in den Rhein. Dort liegt dieser „Schatz" nun seit 166 Jahren begraben.
Ist die Lok gefunden?
Versuche, die Lok „Der Rhein" zu bergen, schlugen fehl, dann geriet sie in Vergessenheit. Eine Chronik über die Lok, die Suche und findet sich auf der Webseite des Projekts. Die drei oben genannten Leute haben 30 Jahre nach der historischen Lokomotive gesucht. Schließlich waren sie sich sicher, die Lok an Buhne 527 bei Germersheim im Rhein ausgemacht zu haben.
(Quelle: YouTube)
Das Flussbauunternehmen OHF hat in den vergangenen Tagen eine Fläche von über 450 Quadratmetern bis zu einer Tiefe von neun Metern an der vermuteten Fundstelle ausgebaggert – ohne Erfolg. Neben dem exakt von den Schatzsuchern ausgemachten Fundort hatte das Bergungsunternehmen auch eine weitere Verdachtsstelle freigelegt. OHF hat anstatt bis auf die geplante Tiefe von fünf Metern, aufgrund des fehlenden Auftauchens des gesuchten Eisenkörpers, fast doppelt so tief gebaggert.
Zwei unabhängige Unternehmen waren vor Ort und haben den Rhein erneut abgesucht und Messungen vorgenommen. Auch die Spezialunternehmen und die Kampfmittelräumer, die zur Unterstützung geholt wurden, blieben erfolglos, wie die Drei auf dieser Webseite schreiben.
Leider erfolglos, Lebenstraum geplatzt
„Ich bin bestürzt und ratlos. Ich kann mir nicht erklären, welche Anomalie wir bei unseren jahrelangen, wiederholten Messarbeiten an der Buhne 527 bei Germersheim ausgemacht haben", sagte Prof. Dr. Bernhard Forkmann am späten Montagabend bei einem Treffen aller Projektbeteiligten der Suche nach der ältesten Dampflok Deutschlands in Mainz. „An der Buhne 527 liegt keine Lok im Rhein."
Der Geophysiker Prof Dr. Forkmann will seiner wissenschaftlichen Verpflichtung und seiner persönlichen Motivation nachgehen und versuchen aufzuklären, was die Anomalie bei den magnetsensorischen Messungen in unterschiedlichen Jahren, Jahreszeiten und bei unterschiedlichen Rheinständen in den letzten Jahrzehnten ausgelöst habe. Aber die Suche ist wohl für den Moment gescheitert. Meine Vermutung: Kann es sein, dass die Eisenlok in der langen Zeit einfach verrostet und zu Rost zerfallen ist? Details finden sich hier und hier.
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