Der AOK-Bundesverband hat die Tage Alarm geschlagen, weil bei den gesetzlichen Krankenkassen bald eine Verdoppelung der Krankenkassenzusatzbeiträge droht. Vor der Bundestagswahl versucht die Politik das Thema unter der Decke zu halten.
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Die Einnahmen der gesetzlichen Krankenkassen setzen sich aus zwei Zahlungen der Versicherten zusammen. Da gibt es den Krankenkassenbeitrag pro Versichertem, der im Jahr 2020 14,6 Prozent der beitragspflichtigen Einnahmen betrug. Hinzu kommt der Zusatzbeitrag, den die Krankenkassen über den regulären Beitragssatz hinaus erheben dürfen. Im Blog-Beitrag Krankenversicherung: 2021 wird es teurer hatte ich im September 2020 berichtet, dass der Krankenkassenzusatzbeitrag 2021 trotz der Coronavirus-Pandemie nur um 0,2 % auf 1,3 % steigen werden. Das ist der mittlere Wert für den Zusatzbeitrag, den die Krankenkassen über den regulären Beitragssatz hinaus erheben dürfen.
(Quelle: Pexels CC0 Lizenz)
Das ist aber wohl nur ein Teil der Wahrheit, denn die Politik hat diesen Wert in einem "Maßnahmenpaket" des Bundesgesundheitsministeriums und des Finanzministeriums festgelegt. Mit der Anhebung des Zusatzbeitrags hoffen die Verantwortlichen insgesamt 3 Milliarden Euro mehr einzunehmen. Allerdings wird das erwartete Defizit von 16 Milliarden Euro damit nicht abgebaut. 2021 ist Bundestagswahl, so dass unangenehme Wahrheiten unter der Decke bleiben müssen.
Der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch, warnt vor einer drastischen Erhöhung des Krankenkassen-Zusatzbeitrags nach der Bundestagswahl, also im Jahr 2022. "Ohne Gegensteuern droht dann ein Anstieg des durchschnittlichen Zusatzbeitrags von 1,3 Prozent auf 2,5 Prozent", sagte der Litsch gegenüber der "Augsburger Allgemeinen". Der AOK-Funktionär kritisierte die Finanzierung der Corona-Pandemiefolgen aus Rücklagen der gesetzlichen Krankenversicherung. "Die Koalition will das Milliardenloch zu mehr als zwei Dritteln mit dem Geld der Beitragszahler stopfen, indem die Krankenkassen geschröpft werden und der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz erhöht wird." Weitere Hinweise sind z.B. diesem Artikel bei Krankenkasseninfo zu entnehmen.
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