Kleiner Ausflug in die Raumfahrt, der zeigt, welche gigantischen Kräfte beim Start einer Rakete auf den Startplatz ausgeübt werden. Es geht um den Startplatz der Starship-Rakete, die am 20. April 2023 erstmals abgehoben hat, dann aber explodiert ist.
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Zum 20. April 2023 ist ja der Jungfernflug des SpaceX Raumschiffs Starship und der Super Heavy-Rakete spektakulär gescheitert. Die Rakete hob zwar vom Startplatz und dem "Starttisch", auf dem die 1. Stufe samt dem Starship montiert war ab. Aber in ca. 40 km Höhe kam die Rakete vom Kurs ab, trudelte und musste gesprengt werden.
SpaceX bezeichnete den Start trotz dieses Endes als Erfolg, weil es der erste Flug eines Prototypen war, bei dem man viele Daten sammeln konnte. Ich hatte im Blog-Beitrag SpaceX Starship-Testflug; Rakete im Flug zerbrochen auch eine kurze Analyse versucht, was schief gelaufen sein konnte (Triebwerksausfälle).
Bei Golem gibt es diesen Beitrag mit einer Analyse, was das Ganze bedeutet. "Werten wir die Daten aus, verbessern wir das Design und starten in einigen Wochen mit dem nächsten Starship-Prototypen samt Super Heavy Antriebsrakete", so die Vorstellungen der SpaceX-Entwickler.
Schäden am Startplatz
In folgendem Tweet sieht man ein Foto des Starttischs von oben mit den Schäden im Boden. Und dieser Tweet zeigt ein Foto der Szenerie vor dem Start des Starship.
Vor dem nächsten Start wird das Unternehmen seinen Startplatz mit der Startrampe neu aufbauen müssen. Obiges Foto zeigt den Starttisch, auf dem die Riesenrakete vor dem Abheben stand. Die heißen Abgase der 33 Raptor-2-Triebwerke haben beim Start den Beton des Startplatzes regelrecht pulverisiert und einen tiefen Krater hinterlassen.
Im Internet gibt es auch Spekulationen, dass herumfliegende Betonbrocken die Hydraulik der Triebwerke der ersten Stufe getroffen hätten. Denn die Hydraulik könnte sich 30 Sekunden nach dem Abheben verabschiedet haben, wodurch die Triebwerke ausfielen bzw. auch teilweise nicht mehr schwenkbar waren. Die Rakete ließ sich dann im Flug nicht mehr korrekt steuern. Ist aber noch Spekulation, da wird SpaceX schon Details herausfinden.
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Als die Amerikaner vor über 50 Jahren ihre Saturn V-Rakete für die Mondflüge starteten, gab es an der betreffenden Startrampe Wasser-gefüllte Umlenkkanäle, um die heißen Abgase beim Start umzuleiten und so eine Beschädigung des Startplatzes zu verhindern. SpaceX wird dich diesbezüglich wohl auch etwas für den Startplatz in Texax überlegen müssen. Ein im Bau befindlicher Startplatz in Florida soll angeblich solche Wasserkanäle aufweisen.
Videos des Starts aus der Nähe
In diesem Video zeigt eine Kamera den Orkan, den der Start der Rakete ausgelöst hat. Nachdem sich der Staub verzogen hat, ist noch der Starttisch – under dem der obige Krater entstanden ist – zu sehen. Und in diesem Video zeichnet eine Kamera die vom Start ausgelöste die Staub- und Betontrümmerwolke in ca. 300 Metern Entfernung vom Starttisch auf. Ein Auto, was dort stand, ist durch die umherfliegenden Betonbrocken arg ramponiert worden.
Kaputte Kameras
Die Fotografen, die ihre ferngesteuerten Kamaras in einiger Entfernung vom Startplatz aufgestellt hatten, durfen am Folgetag wieder auf das Gelände, um das zu bergen, was noch übrig war.
Obiges Video (auf das Foto klicken, um das Video auf Twitter wiederzugeben) zeigt eine kaputte Kamera. Diese war auf einem Stativ in vielen Hundert Meter Entfernung vom Starttisch montiert, wurde aber durch herumfliegende Beton-Brocken zerstört.
Das Starship
Das 50 Meter hohe Starship ist ein neues Raumschiff, dass das private US-Raumfahrtunternehmen SpaceX entwickelt. Mit der 70 Meter hohen Falcon Heavy als erste Antriebsstufe und dem Starship als Oberstufe will SpaceX mit Menschen ins Weltall, zum Mond und zu anderen Planeten fliegen.
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