Die Monde des Planeten Uranus könnten "Wasserwelten" sein, wenn dort auch Temperaturen herrschen, wo dieses Wasser gefroren ist. Darauf deuten neuere Auswertungen der Daten der Raumsonde Voyager 2 aus den 80er Jahren hin.
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Der Planet Uranus hat mindestens 27 Monde, wobei die fünf großen Monde des Uranus wichtige Ziele für zukünftige Raumfahrtmissionen sein dürften. Da Uranus mehr al 2.800 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt seine Bahn zieht, herrschen an der Oberseite der Uranus-Wolken Temperatur von minus 214 Grad Celsius. Man ging daher davon aus, dass auch die Monde eisige Welten sind.
Uranus ist von seinen vier großen Ringen und 10 seiner 27 bekannten Monde in dieser farbigen Ansicht umgeben, die mit Daten des Hubble-Weltraumteleskops aus dem Jahr 1998 erstellt wurde. Credit: NASA/JPL/STScI
Um für künftige Sondenmissionen Vorstellungen zu entwickeln, welche Messinstrumente zur Erforschung an Bord sein sollen, haben Wissenschaftler auch die Beschaffenheit der Monde an Hand von Modellen "untersucht". Dabei kommen sie zum Schluss, dass die Monde bis heute flüssige Ozeane unter einer Eisschicht bewahrt haben können. Die Wissenschaftler schreiben, dass ein Restozeanen mit einer Dicke von weniger als 30 km in Ariel und Umbriel und weniger als 50 km in Titania und Oberon existieren können.
Ob flüssiges Wasser dort vorhanden ist, hängt stark von den Materialeigenschaften und möglicherweise auch von dynamischen Umständen ab, die derzeit noch unbekannt sind. Es ist unwahrscheinlich, dass der Mond Miranda derzeit einen flüssigen Ozean aufweist – es sei denn, er wurde vor einigen zehn Millionen Jahren durch die Gezeiten aufgeheizt.
Die Wissenschaftler haben für ihre Überlegungen auch Daten der US-Raumsonde Voyager 2 berücksichtigt, die in den 80er Jahren des vorherigen Jahrhunderts am Uranus vorbei flog. Kombiniert mit neuen Erkenntnissen zu Daten die andere Raumsonden von den Monden der Planeten Jupiter und Saturn lieferten, kamen die Fachleute zum Schluss, dass im Inneren der Monde Temperaturen vorliegen können, bei denen sich flüssiges Wasser bildet.
In den Messdaten finden sich auch Hinweise auf große Mengen von Chloriden und Ammoniak, die in den Ozeanen vorhanden sind. Diese Chemikalien würde als Frostschutzmittel wirken, die zusammen mit vorhandenen Salzen verhindern, dass das Wasser gefriert.
Die Ergebnisse ihrer Überlegungen haben die Wissenschaftler im Artikel Compositions and Interior Structures of the Large Moons of Uranus and Implications for Future Spacecraft Observations veröffentlicht. Die NASA hat diese Pressemitteilung zum Thema veröffentlicht.
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