Test: Startabbruch bei SpaceX Crew Dragon erfolgreich

Erfolg für das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX. Ein Test, der einen Startabbruch mit der Crew Dragon-Kapsel während des Flugs mit einer Falcon-Rakete wurde gestern erfolgreich absolviert.


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Zum Hintergrund: Worum geht es?

Die Amerikaner sind für Flüge zur Internationalen Raumstation (ISS) auf russische Sojus-Raketen/-Raumschiffe sowie private Raumtransporter von (meist) US-Firmen angewiesen. Denn die US-Raumfähren musste vor einem Jahrzehnt wegen Sicherheitsmängeln stillgelegt werden.

Das private US-Raumfahrtunternehmen SpaceX führt seit geraumer Zeit Versorgungsflüge zur Internationalen Raumstation (ISS) mittels der Falcon 9-Rakete aus. Deren erster Stufe ist wiederverwendbar und landet, nachdem sie ausgebrannt ist. Auf der Falcon 9 ist der unbemannte Dragon-Raumtransporter untergebracht, der auch wieder landen kann (siehe SpaceX Dragon-Kapsel kehrt von ISS zur Erde zurück).

Zum Transport von Astronauten wird zur ISS wird von SpaceX eine Raumkapsel, die Crew Dragon (die bemannte Variante des Raumtransporters) entwickelt. Vor einem Flug mit Menschen muss diese Raumkapsel eine Reihe an Tests erfolgreich bestehen. Dazu flog  Anfang 2019 eine unbemannte Raumkapsel Crew Dragon ins All, dockte an der Internationalen Raumstation (ISS) an und landete sicher.

Es sind aber auch Tests der Rettungssysteme, mit der die Astronauten im Fall eines Startabbruchs mit der Kapsel von der Transportrakete weg geschossen werden sollen, erforderlich. Ein statischer Test auf dem Boden war vor einigen Monaten schief gegangen, weil ein Triebwerk explodierte (siehe SpaceX: Unfall bei Test der Crew Dragon-Raumkapsel). Der Grund: Der Treibstoff kann bei den verwendeten hohen Drücken mit Titan reagieren und einen Brand entfachen. Genau dies war bei einem Magnetventil für die Treibstoffzufuhr passiert, es kam zur Explosion.

Im November 2019 konnte ein solcher Test eines Startabbruchs erfolgreich absolviert werden. Dazu wurde die Crew Dragon vom Boden aus mit den Raketen des Rettungssystems gestartet. Diese beschleunigten die Kapsel so weit in die Höhe, dass deren Fallschirme geöffnet und eine weiche Landung demonstriert werden konnte (siehe SpaceX: Test der Crew Dragon-Kapsel erfolgreich).

Neuer Test während des Flugs hat geklappt

In einem letzten Test musste während des Flugs einer Falcon 9-Rakete die Funktionsfähigkeit des Rettungssystems für die Astronautenkapsel demonstriert werden – und zwar in einer Phase der höchsten aerodynamischen Belastung. Dazu hatte SpaceX eine Falcon 9, bestehend aus der ersten Antriebsstufe, einer als Dummy mit gleichem Gewicht ausgeführten zweiten Stufe und einer Crew Dragon-Raumkapsel montiert (siehe folgendes Foto).

Das Unternehmen ging davon aus, dass die erste Stufe, wegen der herrschenden aerodynamischen Kräfte bei diesem Test zerstört wird, aber die Kapsel sicher landen werde. Am Sonntag fand dann der Testflug statt – nachdem dieser mehrfach verschoben worden war. Die deutsche Internetseite Golem berichtete hier über die Startvorbereitungen und die jeweiligen Verschiebungen.


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(Quelle: YouTube)

Obiges Video zeigt am Anfang Szenen des älteren statischen Tests vom November 2019. Dann schließt sich eine Live-Übertragung an,  die bis ca. 18:45 Minuten recht tröge ist. Dann sieht man den Start der Falcon-9-Rakete, den Flug und die Phase, wo das Notfallsystem der Crew-Dragon zündet. Die Falcon-9-Rakete explodiert dabei in einem Feuerball, während die Kapsel weiter fliegt und sicher an einem Fallschirm im Atlantik landet. In diesem Tweet sieht man im Video die Trennung der Kapsel von der Rakete. Teilweise werden Aufnahmen von Kameras, die an der Crew-Dragon montiert sind, eingemischt. Andere Aufnahmen sind von der Erde aufgenommen.

Der deutsche Astronaut Matthias Maurer gratuliert in obigem Tweet schon mal dem Team. Weitere Tweets können mit Datum 19./20.1.2020 hier abgerufen werden. Jetzt werden die Aufnahmen und Messdaten ausgewertet und analysiert. Wenn nichts dazwischen kommt, könnte im Februar 2020 der erste bemannte Raumflug zur ISS mit zwei Astronauten an Bord durchgeführt werden. Einige weitere Details lassen sich bei Golem nachlesen.

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