Eine 2021 im Journal of the National Cancer Institute erschienene Studie mit dem Titel Antibiotics Use and Subsequent Risk of Colorectal Cancer: A Swedish Nationwide Population-Based Study greift die Frage auf, ob und wie sich das Darmkrebsrisiko bei häufiger Einnahme von Antibiotika erhöht. Das Ergebnis: Die Einnahme von Antibiotika kann das Darmkrebsrisiko durch eine Veränderung der Darmmikrobiota erhöhen. Dafür hat die Studie Hinweise gegeben.
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Die Forscher um Sophia Harlid von der schwedischen Universität Umeå werteten landesweit Daten von Schweden bezüglich der Fragestellung aus. Dazu wurden 40.545 Darmkrebsfälle und zur Kontrolle 202.720 gesunde Menschen in die Datenerhebung einbezogen.
(Quelle: Pexels/Pixabay CC0 Lizenz)
Das Ergebnis: Die häufige Einnahme von Antibiotika erhöhte die Wahrscheinlichkeit, an Dickdarmkrebs zu erkranken, um 17 Prozent. Vor allem eine antibiotische Therapie für mehr als sechs Monate steigerte das Risiko, einen Tumor in den oberen Abschnitten des Dickdarms zu bekommen. Die Begründung ist, dass Antibiotika das Mikrobiom im Darm verändert.
Der deutsche Experte Andreas Stallmach von der Uniklinik Jena sagt, dass Antibiotika verantwortungsvoll eingesetzt werden sollten. Der Direktor der Klinik für Gastroenterologie an der Uniklinik Jena sagt dazu: Es gibt Menschen, bei denen nach einer Antibiotika-Einnahme eine Art Narbe im Mikrobiom bleibt. Warum das bei manchen Menschen passiert und bei anderen nicht, sei Gegenstand aktueller Forschung. Deutschsprachige Artikel zum Thema finden sich hier und hier.
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