Unter den Eismassen des Saturnmondes Titan wird ein Ozean vermutet. Und im Wasser könnte Leben sein, wurde spekuliert. Nun gibt es neue Erkenntnisse, dass dieser Ozean wohl nicht "lebensfreundlich" ist.
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Der Saturnmond Titan besitzt eine Atmosphäre und Seen aus Kohlenstoffverbindungen, wie Sonden und Messungen ergeben haben. Die Oberfläche und die oberste Schicht des Mantels bestehen aus Eis und Methanhydrat. Unterhalb der Oberfläche befindet sich möglicherweise ein Ozean mit flüssigem Wasser, obgleich die Temperaturen dort unter 0 °C liegen. Das wäre ein Ort, an dem man Leben suchen könnte.
Aber dieser Ozean ist vermutlich keine lebensfreundliche Umgebung, wie Wissenschaftler in einer neuen Veröffentlichung in der Zeitschrift Astrobiology schreiben. Die Wissenschaftler kamen zum Schluss, dass es im Ozean des Titans einfach nicht genug Aminosäuren gibt, um Leben zu erhalten.
"In dieser Studie haben wir die Menge der organischen Moleküle quantifiziert, die durch Einschlagskrater von der organisch reichen Oberfläche des Titans in seinen unterirdischen Ozean übertragen werden könnten. Wir fanden heraus, dass die Menge an organischen Stoffen, die auf diese Weise übertragen wird, recht gering ist – nicht mehr als 7500 kg/Jahr Glycin im optimistischsten Szenario. Das reicht nicht aus, um Leben im unterirdischen Ozean des Titans zu erhalten", gibt die Mitautorin der Studie, Catherine Neish, Professorin für Geowissenschaften und Astrobiologie an der University of Western Ontario, an.
Die Kollegen von Golem haben in diesem deutschsprachigen Artikel noch einige Informationen rund um dieses Thema und Wissen zu anderen Eismonden des Sonnensystems zusammen getragen. Ich muss sagen, wir leben "wissenschaftlich gesehen" in extrem spannenden Zeiten. Die Astronomie und die Raumfahrt vermitteln uns Erkenntnisse, die vor 20 Jahren kaum jemand für möglich gehalten hätte.
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