Saturn: Ein Planet mit mindestens 274 Monden

Der Planet Saturn hat inzwischen 274 bekannte Monde, wie Astronomen herausgefunden haben. Damit ist der Saturn der Planet mit den meisten Monden im Sonnensystem.

Dass Jupiter und Saturn als große Gasplaneten viele Monde besitzen, ist lange bekannt. Zum 11. März 2025 gab es eine Meldung 2025 Discovery of more Saturnian Moons, der zufolge die Internationale Astronomische Union (IAU) am 11. März 2025 die Entdeckung von 128 neuen Saturnmonden durch Astronomen aus Taiwan, Kanada, den USA und Frankreich anerkannt habe.

Das Team nutzte das Canada-France-Hawaii-Teleskop (CFHT), um den Himmel um Saturn zwischen 2019 und 2021 wiederholt bis ins kleinste Detail zu beobachten und mehrere Bilder zu kombinieren, um das Signal eines astronomischen Objekts zu verstärken. Bei diesem ersten Durchlauf wurden 64 Monde gefunden – und eine noch größere Anzahl anderer Objekte, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht bestimmt werden konnten.

"Mit dem Wissen, dass es sich dabei wahrscheinlich um Monde handelte und dass wahrscheinlich noch mehr auf ihre Entdeckung warteten, haben wir dieselben Himmelsfelder im Jahr 2023 drei Monate lang erneut untersucht", sagt der leitende Forscher Dr. Edward Ashton, Postdoktorand am Institut für Astronomie und Astrophysik der Academia Sinica, der an der University of British Columba in Astronomie promoviert hat. "Wir haben tatsächlich 128 neue Monde gefunden. Basierend auf unseren Hochrechnungen glaube ich nicht, dass der Jupiter jemals aufholen wird."

Bei allen 128 neuen Monden handelt es sich um "irreguläre Monde", also um Objekte, die von ihrem Wirtsplaneten zu einem frühen Zeitpunkt in der Geschichte des Sonnensystems eingefangen wurden. "Diese Monde haben eine Größe von einigen Kilometern und sind wahrscheinlich alle Fragmente einer kleineren Anzahl von ursprünglich eingefangenen Monden, die durch heftige Kollisionen entweder mit anderen Saturnmonden oder mit vorbeiziehenden Kometen auseinandergebrochen sind", so Dr. Brett Gladman, Professor an der UBC-Abteilung für Physik und Astronomie (PHAS).

Ein Rätsel innerhalb des unregelmäßigen Mondsystems des Saturn war der Hauptgrund für die jüngste Suche: Angesichts der großen Anzahl kleinerer Monde im Vergleich zu großen Monden war es wahrscheinlich, dass es innerhalb der letzten 100 Millionen Jahre irgendwo im Saturnsystem zu einer Kollision kam – aus astronomischer Sicht ein relativ junger Vorgang. Andernfalls, so Dr. Gladman, wären die Monde bei einer längeren Zeitspanne miteinander kollidiert und in Stücke gesprengt worden, was das Verhältnis zwischen kleinen und großen Monden bevorzugt hätte. Die meisten der neu entdeckten Monde befinden sich in der Tat in der Nähe der Mundilfari-Untergruppe der Saturnmonde, die angesichts ihrer Größe, Anzahl und Bahnkonzentration wahrscheinlich der Ort der Kollision ist. „Diese Studien zeigen, dass die Riesenplaneten vor mehr als 4 Milliarden Jahren bei ihrer Entstehung einige Monde mittlerer Größe einfingen, und wir sehen jetzt Monde, die größtenteils die Fragmente dieser ursprünglich eingefangenen Monde sind", so Dr. Gladman.

Saturn-Mond

Obiger Tweet zeigt ein Bild des Saturn-Monds Pan, der wie ein dicker Pfannkuchen ausschaut (ein Video auf X ist hier abrufbar). Die Schwerkraft führt zu dieser komischen Form (siehe auch Saturn-Mond Pan: Die Untertasse im Orbit). Bei Golem ist dieser Artikel zur Entdeckung der neuen Saturn-Monde abrufbar.

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