Fehler in Fallschirmsystem hätte Landung von OSIRIS-REx fast verhindert

Fast wäre es ins Auge gegangen, die erfolgreiche Landung der Rückkehrkapsel der Raumsonde OSIRIS-REx. Ein Verdrahtungsfehler verhinderte die Auslösung eines Stabilisierungsfallschirms in 30 km Höhe. Erst der Hauptschirm konnte in 3 km Höhe geöffnet werden und die Kapsel für eine weiche Landung abbremsen.


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Ich bin über nachfolgenden Tweet auf diesen Sachverhalt gestoßen, der von der NASA im Nachhinein bekannt gegeben wurde.

OSIRIS-Rex Landung
Die OSIRIS-REx-Probenrückführungskapsel konnte ja am 24. September 2023 mit einem Fallschirm in der Wüste von Utah landen. Die Kapsel brachte Proben vom erdnahen Asteroiden Bennu sicher zur Erde zurück (siehe Links am Artikelende).

Fast wäre das Ganze aber gescheitert, wie die Auswertung der Landung ergab. Denn die Landesequenz verlief nicht ganz nach Plan, da sich ein kleiner Fallschirm, ein so genannter Drogue, nicht wie erwartet entfaltete.

Nach einer Überprüfung des Videos von der Landung und der umfangreichen Dokumentation der Kapsel stellte die NASA fest, dass die Ingenieure die Auslöser der Fallschirme wahrscheinlich aufgrund uneinheitlicher Verdrahtungsbeschriftungen in den Konstruktionsplänen so verdrahtet hatten, dass die Signale zum Auslösen des Fallschirms nicht in der richtigen Reihenfolge ausgelöst wurden.

Der kleine Stabilisierungsfallschirm sollte sich in einer Höhe von etwa 30,5 km entfalten. Er sollte die Kapsel während eines etwa fünfminütigen Abstiegs abbremsen und stabilisieren, bevor sich der Hauptfallschirm in einer Höhe von etwa 3 km öffnet.  Aber das System löste auf der Höhe von 30,5 km das Signal aus, um den Fallschirm von seiner Halterung bereits abzuschneiden, während dieser sich noch in der Kapsel befand. Der Fallschirm war ab diesem Zeitpunkt nutzlos

Als die Kapsel eine Höhe von 3.000 Meter erreichte, entfaltete sich der Hilfsfallschirm. Da die Sicherungsleine aber bereits durchtrennt war, löste sich der Hilfsfallschirm sofort von der Kapsel. Glücklicherweise entfaltete sich der Hauptfallschirm wie erwartet, und dessen Konstruktion war robust genug, um die Kapsel zu stabilisieren und abzubremsen. Das führte dann zu einer sicheren Landung, allerdings mehr als eine Minute früher als erwartet. Der unerwartete Abwurf des Fallschirms hatte keine negativen Auswirkungen auf die Bennu-Probe von OSIRIS-REx. Glück gehabt.

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