Kaffee hat ja diverse gesundheitsfördernde Eigenschaften. Jetzt äußern Forscher die Vermutung, dass auch die Darmflora von Kaffeetrinkern gesünder als von Vergleichspersonen, die keinen Kaffee trinken, zusammengesetzt sei.
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Immer mehr Forschungen befassen sich mit den gesundheitlichen Vorteilen des Kaffeetrinkens. Das Trinken von nur einer Tasse Kaffee täglich kann die Einlagerung von ungesundem (braunen) Fett verhindern oder Entzündungen im Zusammenhang mit Fettleibigkeit lindern.
Kaffee steht auch im Ruf, sogar das Gehirn bis ins hohe Alter zu schützen. Drei Tassen Kaffee pro Tag kann die Arterien gesund und geschmeidig erhalten. Selbst gegen Diabetes soll Kaffee helfen (siehe Kaffee schützt vor Diabetes, wenn die Gene dies zulassen).
Neue Forschungsergebnisse
Die Seite Medical News Today berichtete Ende Oktober 2019 in diesem englischsprachigen Artikel über neue Erkenntnisse der Forschung. Dr. Jiao und sein Team untersuchten "den Zusammenhang zwischen Koffeinkonsum und der Zusammensetzung und Struktur der Kolon-Darm-Mikrobiota". Wissenschaftler haben 34 Teilnehmer einer Studie gebeten, sich einer Screening-Koloskopie und Endoskopie zu unterziehen, um die Gesundheit ihrer Dickdarmzellen zu untersuchen.
Die Forscher erhielten 97 "schockgefrorene Kolonschleimhautbiopsien" aus verschiedenen Segmenten des Darms der Probanden. Sie extrahierten mikrobiellen DNA und führten 16s rRNA-Sequenzierungsanalysen durch. Die Teilnehmer beantworteten zudem einen selbst verwalteten Fragebogen zur Ermittlung der täglichen Kaffeemenge. Das Team teilte die Kaffeemenge in hohen Kaffeeverbrauch – also mindestens 82,9 Milligramm (mg) pro Tag – und niedrigen Kaffeeverbrauch, also weniger als 82,9 mg täglich.
Die Analysen zeigten, dass starke Kaffee-Konsumenten einen hohen Anteil an den guten Bakteriengattungen Faecalibacterium und Roseburia hatten, aber einen niedrigen Anteil an potentiell schädlichen Erysipelatoclostridium. Obwohl das Bakterium Teil eines normalen gesunden Darms, können übermäßige Mengen an Erysipelatoclostridium ramosum (E. ramosum) schädlich sein. Frühere Studien am Menschen haben E. ramosum mit dem metabolischen Syndrom in Verbindung gebracht, und Tierversuche fanden Verbindungen zur "Hochregulation von Dünndarm-Glukose und Fetttransportern", die die ernährungsbedingte Adipositas verstärken.
In kurz: Es sieht so aus, als ob die starken Kaffeetrinker eine 'gesündere Zusammensetzung von Darmbakterien' als andere Menschen aufweisen. Das Forschungsteam fand diese Zusammensetzung der Darmbakterien unabhängig vom Alter der Teilnehmer und der Qualität ihrer Ernährung. Darüber hinaus fanden die Forscher dieser vorliegenden Studie bei Personen mit hohem Kaffeekonsum höhere Konzentrationen anderer Bakterien, die "häufig in Darmmikrobiomen nachgewiesen werden". Zu diesen Bakterien gehörten Odoribacter, Dialister, Fusicatenibactor, Alistipes, Blautia und verschiedene Stämme von Lachnospiraceae.
Dr. Li Jiao und Dr. Shawn Gurwara vom Baylor College of Medicine in Houston, TX, und Forscher am Center for Innovations in Quality, Effectiveness, and Safety am Michael E. DeBakey VA Medical Center haben die Ergebnisse auf dem American College of Gastroenterology (ACG) 2019 Annual Scientific Meeting, das in San Antonio, TX, stattfand, präsentiert.
Grenzen der Studie
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Neu ist, dass die Studie das schleimhautassoziierte Darmmikrobiom untersuchte, was es von den meisten Studien, die sich auf das fäkale Mikrobiom konzentrieren, abhebt. Allerdings schränken die Forscher die Grenzen der Studie ein. Die Studie wurde an 34 erwachsenen Männern durchgeführt, die in einem einzigen Krankenhaus einen normalen Dickdarm hatten. Es ist nicht bekannt, ob diese vorläufigen Ergebnisse auf Frauen oder andere Bevölkerungsgruppen übertragen werden können, so die Forscher.
Außerdem, sagte Dr. Jiao: "Wir haben die 16S rRNA-Gensequenzierung verwendet, die nicht sagen kann, welche Bakterienarten wichtig sind." Die Fragebögen Auch gaben den Forschern keine Auskunft darüber, wie der Kaffee zubereitet wurde oder welche Marken die Teilnehmer verwendeten. Die Forscher konnten auch icht herausfinden, ob Polyphenol oder andere Verbindungen im Kaffee den Zusammenhang auch teilweise erklären können. "Wir müssen mehr über die Interaktion zwischen Wirts- und Darmmikrobiom in verschiedenen Populationen erfahren", fügte Dr. Jiao hinzu. "Es bedarf weiterer Forschung, um zu verstehen, was diese Bakterien (wie Alistipes) in unserem Körper bewirken." Eine deutschsprachige Übersetzung des englischsprachigen Artikels findet sich hier.
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