Die Wissenschaftler des US-Mars-Lander Insight, die das Experiment für einen Penetrationstest zum Eindringen in den Mausboden betreuen, haben ein Problem. Der sogenannte Maulwurf, ein Penetrator, der eigentlich mehrere Meter in den Marsboden eindringen soll, funktioniert nicht wie geplant. Jetzt wollen die Wissenschaftler im wahrsten Sinne des Wortes 'noch eine Schippe drauf legen'.
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Ende November 2018 gelang den Amerikanern die erfolgreiche Landung der Insight-Raumsonde auf dem Planeten Mars. Die Sonde besitzt einen Mechanismus (Maulwurf genannt), um theoretisch bis zu 15 Meter tiefe Bohrungen auf dem Mars durchführen.
Die Idee hinter dem Maulwurf genannten, deutschen, Experiment war, dass ein Penetrator sich in den Marsboden einhämmern soll. Das Gerät mit dem Namen Heat Flow and Physical Properties Package (HP3), ist im Wesentlichen ein sehr ausgefallener 'Hammer'. Es besteht aus einem langen Stab, in dem ein Motor und eine Feder steckt. Durch den Motor wird die Feder immer wieder gespannt und soll den "Maulwurf" durch 'Hammerschläge' in den Regolith-Boden des Mars treiben. Der Sensor an der Spitze sollte dann die Temperatur im Boden des Mars messen. Soweit der Plan.
Es funktioniert einfach nicht
Das Projekt Heat Flow and Physical Properties Package (HP3) stand von Anfang an unter keinem günstigen Stern. Der Penetrator war gerade einmal 30 cm tief in den Marsboden eingedrungen, als er sich um 15 Grad gegenüber der Senkrechten neigte und bei ca. 30 cm Eindringtiefe der Spitze stecken blieb. Das Experiment wurde abgebrochen – später drückte man mit einer Schaufel des Landers schräg gegen den Maulwurf, um das Eindringen zu erleichtern.
Ich hatte im Beitrag Mars Insight-Lander: Der Maulwurf ist aus der Erde gehüpft über den Misserfolg berichtet. Nun habe ich meine berufliche Laufbahn vor einem halben Jahrhundert auf dem Bau begonnen. Und wenn man mit der Arbeit nicht fertig wurde, weil es nicht wie geplant klappte, hieß es 'musste aber noch ne Schippe drauf legen'. Scheint bis zu den Wissenschaftlern durchgedrungen.
My robotic mole has had a hard time getting underground, so I'm going to try something we never thought we'd do: giving it a push with my robotic arm while it hammers. This will take several weeks, as the @NASAJPL/@DLR_en team works to #SaveTheMole.
More: https://t.co/ees9hdF9vo pic.twitter.com/w42KXBe18o
— NASA InSight (@NASAInSight) February 21, 2020
Dem obigen Tweet entnehme ich, dass genau das mit 'Schippe drauf legen' geplant ist. Der Roboterarm soll mit der Schaufel von oben auf den Maulwurf drücken, um dessen Eindringen zu erleichtern.
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