Der sogenannte große rote Fleck in der Jupiter-Atmosphäre weist immer mal wieder Löcher auf. Das haben Wissenschaftler bei der Auswertung von Fotos über einen Zeitraum von drei Jahren herausgefunden. Zudem glauben sie sie, die Struktur des großen roten Flecks verstanden zu haben.
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Seit Jahrhunderten kennen Astronomen eine Struktur in den Wolkenschichten des Planeten Jupiter, die als großer 'Roter Fleck' bezeichnet wird. Es handelt sich um einen Wirbelsturm von gigantischen Ausmaßen, wobei der rote Fleck schwächer wird und irgendwann verschwinden dürfte.
(Quelle: ESA/Hubble, CC BY 4.0
Wissenschaftler haben nun Fotos des Jupiter ausgewertet, die vom Hubble Weltraum-Teleskop, der US-Raumsonde Junos, und dem Gemini Observatory auf Hawaii über einen Zeitraum von drei Jahren aufgenommen wurden.
Computer… enhance. https://t.co/iSAbpppJBb
— CNET (@CNET) May 11, 2020
Die faszinierenden hochauflösenden Fotos (teilweise in dieser Pressemitteilung abrufbar) zeigen viele Details der Wolkenformationen des Jupiter im Bereich des roten Flecks. Deise dicken Wolken bedecken den größten Teil der Planetenoberfläche, so dass Infrarotlicht, das von der tief im Inneren des Jupiters erzeugten Wärme ausgeht, verschluckt wird. Das Weltraumteleskop Hubble und die Kameras der Raumsonde Junos können daher nicht so tief in die Wolkenschicht des Planeten blicken. Aber mit den Instrumenten des Gemini Observatorium auf Hawaii lässt sich (im Infrarotbereich) tiefer in die Atmosphärenschichten des Jupiter blicken. Das ergänzt die Aufnahmen von Hubble und der Junos-Sonde.
Daher war das bodengebundene Teleskop entscheidend für das Verständnis dessen, was im Inneren des Großen Roten Flecks lauert. Die Wissenschaftler haben nun einen Artikel mit ihren Erkenntnissen publiziert. Einer der Wissenschaftler schreibt, dass der große rote Fleck, der als Farbwirbel auf dem Jupiter sichtbar ist, im Infrarotlicht "wie eine Art Jack-O-Laterne" (ein ausgehöhlter Halloween-Kürbis) aussieht. Eine dieser Erkenntnisse ist, dass es 'Löcher' in den Strukturen des roten Flecks gibt.
Die Wissenschaftler konnten durch die verschiedenen Aufnahmen quasi eine dreidimensionale Darstellung der Wolkenformationen erstellen und somit eine Erklärung für die Strukturen liefern. Dort, wo feuchte Luft aufsteigt (Auftrieb und aktive Konvektion) bilden sich dicke, aufragende Wolken. An Stellen, wo trockenere Luft absinkt, bilden sich Löcher. Die gezeigten Wolken steigen fünfmal höher auf als ähnliche konvektive Türme in der relativ flachen Erdatmosphäre. Details lassen sich in den verlinkten Artikeln nachlesen.
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