Hayabusa 2: Die Probenkapsel enthielt mehr Material als erhofft

Die japanische Raumsonde Hayabusa 2 war seit sechs Jahren im Weltraum unterwegs, hat den Asteroiden Ryugu erforscht und Proben genommen. Die Rückkehrkapsel der Raumsonde Hayabusa 2 war vor einigen Tagen in Australien gelandet. Jetzt wurde die Rückkehrkapsel in Japan geöffnet und die Wissenschaftler haben gesehen, dass die Kapsel mehr Asteroidenmaterial als erwartet enthielt.


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Es war eine spannende Mission, die die japanischen Raumfahrttechniker der JAXA die letzten Jahre durchführten. Ich hatte die Manöver ja teilweise hier im Blog in Artikeln begleitet (siehe Beitragsende). Am Ende hat alles geklappt: Am Samstag, den 5. Dezember  2020, ist die Rückkehrkapsel der Raumsonde Hayabusa 2 Sonde in Südaustralien gelandet. In der Landekapsel befanden sich Proben vom Asteroiden Ryugu, die die Sonde eingesammelt hatte. Es wurd geschätzt, dass die Kapsel etwa 100 Milligramm Material vom Asteroiden gesammelt hat.

Mehr Material als erhofft

Vor wenigen Tagen wurde der Probenbehälter der Landekapsel in Japan in einem Labor unter Reinraumbedingungen geöffnet. Dabei konnte aufgefangenes Gas des Asteroiden analysiert werden (siehe auch diese JAXA-Meldung). Diese zeigen, dass das Gas vom irdischen Luftgemisch abweicht. Zur Freude der Wissenschaftler enthielt der Probenbehälter mehr Material als erhofft.

Hayabusa 2 Probenbehälter

Obiger Tweet zeigt einen Blick in den Probenbehälter, in dem sich einiges an Material, welches an Streusplit erinnert, befindet. Das sind, ohne dass ich jetzt nachgewogen hätte, deutlich mehr als die erwarteten 0,1 Gramm Material. Ab Mitte 2021 sollen mikroskopische, mineralogische und geochemische Untersuchungen beginnen. Einen Teil der Proben stellt die JAXA der NASA sowie auch Forschern in anderen Ländern zur Verfügung. Die Kollegen von heise haben in diesem Artikel näheres dazu veröffentlicht.

Die Hayabusa2-Asteroiden-Mission

Hayabusa 2 war eine Asteroiden-Mission der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA. Die am 3. Dezember 2014 gestartete Sonde hat den ca. 1 km großen, erdnahen, Asteroiden (162173) Ryugu besucht, und im Verlauf der Mission dort auch Landegeräte abgesetzt. Es handelte sich um etwa schuhkartongroße Asteroidenlander MASCOT (siehe auch) und zwei MINERVA-II-Landungsroboter. Nachfolgend findet sich eine Nahaufnahme des Asteroiden. Erstaunt sind die Forscher über die Form des gut 900 Meter großen Brockens, der recht 'eckig' aussieht. Sogar Krater sind auf der Oberfläche auszumachen

Asteroid Ryugo
(Nahaufnahme Asteroid Ryugo, Quelle Jaxa)

Im Verlauf der Mission umkreiste die Sonde den Asteroiden. Dann wurde ein Penetratorgeschoss auf den Asteroiden geschossen, um dessen Festigkeit zu testen. Und zum Schluss landete die Sonde selbst auf dem Asteroiden, um Proben zu nehmen. Die Raumsonde trennte den Rückkehrbehälter vor einigen Tagen ab, so dass dieser in die Erdatmosphäre eintreten und landen konnte. Die Raumsonde Hayabusa 2 ist intakt und die JAXA hat eine Extended Mission beschlossen. In deren Verlauf wird die Sonde zwei weitere Asteroiden besuchen. Ich hatte im Blog-Beitrag Hayabusa2: Mission zu weiteren zwei Asteroiden darüber berichtet.


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