Die Arbeitswelt von morgen und die alternde Gesellschaft

Ich bin nicht so sicher, wie viele Leserinnen und Leser meines Blogs hier noch arbeiten. Aber ich findet diese Frage hoch spannend, da ich inzwischen zwar zur Generation der Unruheständler (junge Rentner) gehöre, aber noch ein wenig weiter als Blogger arbeiten möchte. Ich nehme also quasi die Entwicklung, dass die Leute gleitend in den Ruhestand gehen, vorweg.


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Als ich daher auf den nachfolgenden Tweet stieß, interessierte mich der verlinkte Artikel (auch wenn der Beitrag von einer Consulting-Firma veröffentlicht wurde).

Arbeitswelt und alternde Gesellschaft

Eine steigende Lebenserwartung, aber auch die geburtenschwachen Jahrgänge, die noch im Erwerbsleben stehen, machen es erforderlich, dass Menschen länger erwerbstätig bleiben. Die  Erwerbstätigenquote der 60- bis 64-Jährigen hat sich von 20 Prozent im Jahr 2000 auf 60 Prozent im Jahr 2020 erhöht (siehe). Das ist ein überdurchschnittlicher Anstieg. Bei Frauen hat sich die Erwerbstätigenquote dieser Altersgruppe seit 2000 sogar mehr als vervierfacht, bei Männern mehr als verdoppelt.

Ab 2025 wird der Altenquotient stark ansteigen, die Geburtenziffer aber niedrig bleiben. Das bedeutet, dass Ältere zukünftig zur Finanzierung des Rentensystems länger arbeiten müssen. Die Botschaft des oben erwähnten Artikels ist, dass die Arbeit zukünftig flexibler gestaltet werden muss. Teilzeit, Gleitmodelle und flexibles Arbeiten müssen für ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen angeboten werden, um diesen den langsamen Wechsel in den Ruhestand zu ermittelt. Der Artikel postuliert auch, dass zukünftig Remote Work, was heute vor allem Jüngere durch Homeoffice nutzen, als Modell angeboten werden muss, statt die Leute in Frührente zu schicken.

Aus meiner Sicht wird das eine spannende Entwicklung. Nicht jede Arbeitnehmerin oder jeder Arbeitnehmer wird diese Modelle annehmen können und wollen (ein Dachdecker oder Schweißer wird sich schwer tun, die Leistungen per Homeoffice zu erbringen). Aber für viele Menschen wird es flexiblere Lösungen geben müssen. Interessant wird vor allem sein, ob da die Motivation zum Weiterarbeiten noch vorhanden ist. Eine der frustrierenden Erfahrungen meinerseits war, dass viele Bekannte, die voll im Berufsleben standen, so ca. 1-2 Jahre vor dem Ruhestand plötzlich ein "keine Lust mehr, mir das noch antun zu müssen" äußerten. Irgend etwas ist da in Bezug auf Arbeitszufriedenheit gekippt und die Leute habe nur noch auf den Eintritt in den Ruhestand gewartet – um dann in ein Loch zu fallen.

Wenn ich dagegen meine Situation betrachte, konnte ich mir eigentlich nie vorstellen, mit 65+9 Jahren (oder sogar mit 63 Jahren und 9 Monaten abschlagsfrei) von einem Tag auf den anderen in Rente zu gehen. Allerdings kann ich auch postulieren, dass ich dieses "New work modell" zum 1. Oktober 2021 seit 28 Jahren betreibe. Denn zu diesem Zeitpunkt habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und lebte vom Schreiben diverser Computer-Literatur. Und seit Oktober 2016 kann ich von meinen diversen Blogs, die ich ab 2007 gestartet habe, sogar leben. Auch wenn ich in dieser Zeit viel gearbeitet habe, ermöglichte mir die Freiberuflichkeit, die Arbeit flexibel einzuteilen. Von daher sehe ich es persönlich als Privileg an, noch ein wenig als Schreiberling meine Blogs am Laufen zu halten und auch noch den einen oder anderen Artikel für IT-Magazine zu schreiben.

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Eine Antwort zu Die Arbeitswelt von morgen und die alternde Gesellschaft

  1. Blupp sagt:

    Flexible Lösungen …
    … werden schon lange gebraucht. Es geht ja nicht allein um den Wandel in der Gesellschaft. Schon immer sind da auch die Menschen, die sich gern etwas einbringen möchten aber nicht können weil sie nicht mehr ganz so leistungsfähig sind. Manch kranker Mensch würde gerne noch vielleicht 2 Stunden am Tag nützlich sein und Erahrungen weitergeben. Geht aber meist nicht weil in den Firmen dafür kein Platz ist. Am Ende bekommt fast jeder seinen Tritt.
    Als Selbständiger ist man da tatsächlich previlegiert.

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