Es ist bald soweit, die Stromversorgung des Mars-Landers Insight wird durch Staub in der Atmosphäre und verdreckte Solarzellen nicht mehr zum Betrieb ausreichen. Ein Phänomen, welches bekannt ist und vorausgesagt wurde. Die Mission des Landers läuft daher auch nur noch bis Ende 2022, könnte aber auch schon früher mangels elektrischer Energie enden.
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Der Lander Insight war Ende November 2018 auf dem Mars weich gelandet und hat dort stationäre Messungen durchgeführt. Der Mechanismus (Maulwurf genannt), um theoretisch bis zu 15 Meter tiefe Bohrungen auf dem Mars durchzuführen, funktionierte aber nicht, wie ich in Blog-Beiträgen berichtete. Dafür konnten Instrumente Temperatur, Windgeschwindigkeiten, aber auch Marsbeben messen. Erst am 4. Mai 2022 hatte der Lander das bisher stärkste Marsbeben gemessen (siehe Mars-Lander InSight misst stärkstes Beben auf einem anderen Planeten).
Aber am Standort des Landers beginnt der Mars-Winter, und es befindet sich mehr Staub in der Luft, so dass das verfügbare Sonnenlicht reduziert wird. Zudem ist der Lander samt Solarzellen inzwischen von einer dicken Staubschicht bedeckt, wie man am oberen rechten Foto erkennen kann. Dies bewirkt, dass die von den Solarzellen gelieferte Energiemenge stark zurückgeht (siehe auch meinen Beitrag Marsstaub, tödlich für die Stromversorgung der Lander). Am 7. Mai 2022 sank die verfügbare Energie des Landegeräts knapp unter den Grenzwert, der den Sicherheitsmodus auslöst, bei dem das Raumfahrzeug alle Funktionen außer den wichtigsten aussetzt.
Daher hat die NASA momentan die wichtigsten Instrumente deaktiviert und den Roboterarm des Landers abgeschaltet. Nur das Seismometer soll mit der verfügbaren Strommenge noch betrieben werden, wie z.B. heise hier berichtet. Momentan hoffen die Techniker auf einen starken Sturm, der den Staub von den Solarzellen pustet und so der Sonde noch einige Monate Energie und damit Funktionalität beschert. Aber es kann auch sein, dass die Mission bald wegen Energiemangel endet und Ausfall der Elektronik endet. Spätestens Ende des Jahres 2022 dürfte aber Schluss sein, da die Mission nur noch bis dahin verlängert wurde – das ursprüngliche Missionsziel bezüglich der Betriebsdauer wurde ja längst erreicht.
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