Der Optimismus ist zurück: Es gibt Hoffnung für die alternde Raumsonde Voyage 1, die "zwischen den Sternen" fliegt, aber seit Monaten nur "Datensalat" zur Erde funkte. Die Ingenieuren willen nun, woran es liegt und sind optimistisch, das Problem beheben zu können.
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Voyager 1 fliegt zwischen den Sternen
Die US-Raumsonde Voyager 1 fliegt am äußersten Rand des Sonnensystems bereits im "Raum zwischen den Sternen". Als diese Raumsonde gebaut wurde, war ich teilweise noch Lehrling. Am 5. September 1977 wurde Voyager 1 gestartet, und auf eine unglaubliche Reise geschickt. Damals war ich noch ein junger Ingenieurstudent, der der Mission entgegen fieberte.
(Voyager-Raumsonde, künstlerische Darstellung NASA/JPL)
Voyager 1 flog an den Planeten Jupiter und Saturn vorbei, um anschließend das Sonnensystem in Richtung interstellarer Raum zu verlassen. Inzwischen ist die Sonde 46 Jahre im Weltraum unterwegs und hat bereits zwischen 2010 bis 2012 (genau weiß man das nicht, da das betreffende Messgerät ausgefallen ist) unser Sonnensystem verlassen. Das Gleiche ist bei Schwestersonde Voyager 2 der Fall. Beide Sonden forschen mit den Instrumenten, die noch funktionieren und senden Daten zur Erde zurück.
Sorgenkind der Techniker
Aber Voyager 1 ist inzwischen auch das Sorgenkind der Techniker, da die Technik in die Jahre gekommen ist und ausfällt. Im Herbst 2023 kam es bereits zu einem Vorfall, bei dem die Sonde rätselhafte Daten zur Erde schickte (siehe Verflogen? Daten der Raumsonde Voyager 1 geben Rätsel auf). Die Techniker konnten dies aber wieder beheben (siehe Raumsonde Voyager 1 sendet wieder korrekte Daten).
Die Techniker stehen bei Fehlern vor riesigen Problemen. Erstens sind nur noch wenige Leute für die Mission abgestellt. Zweitens befinden sich die Raumsonden so weit draußen im All, dass ein Funksignal viele Stunden von und zur Erde unterwegs ist. Und drittens müssen die Techniker mit einer Raumsonde klar kommen, deren Technik vor ca. 50 Jahren entwickelt und gebaut wurde.
Inzwischen sind viele der Ingenieure und Techniker, die zu Beginn des Projekts die Sonde gebaut und betreut haben, längst in Rente oder sogar verstorben. Selbst Dokumentation zu finden, ist schwierig, da die Leute diese beim Eintritt in den Ruhestand mitgenommen und auf Speichern oder Garagen verstaut haben. Ich hatte im Beitrag Voyager 1: Kartons mit Dokumentation dringend gesucht … über die Suche nach Dokumentation bei einer der letzten Störungen berichtet. Alles recht kompliziert geworden.
Sonde sendet Datenmüll
Im Dezember 2023 gab es dann erneut die Hiobsbotschaft, die Raumsonde Voyager 1 funkt "Datenmüll" zur Erde. Seit dem 14. November 2023 empfängt man keine korrekten Daten mehr und seit dieser Zeit sitzt ein kleines Technikerteam der NASA dran, die Ursache der Störung herauszufinden und zu beheben. Obige Ausführungen zeigen bereits die Schwierigkeiten der Leute auf. Die wühlen sich durch alte Dokumentation, sofern die überhaupt noch vorhanden ist und versuchen zu verstehen, was passiert sein könnte.
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Vor kurzem keimte dann Hoffnung auf, weil die Sonde plötzlich im Datenmüll sinnvolle Daten zurück schickte. Vorangegangen war ein entsprechender Befehl der Techniker, der den Computer veranlasste, ein Speicherabbild zurück zur Erde zu schicken (siehe Raumsonde Voyager 1 schickt Speicherabbild zur Erde).
Ursache gefunden – Reparaturversuch startet
Nun haben die Ingenieure durch Auswertung der Speicherdaten die Ursache für den zurückgeschickten "Datenmüll" gefunden, wie man in diesem Beitrag erklärt. Ein Speicherbereich (ca. 3 % des Speichers) im Computer der Sonde (konkret im Flight Data Subsystem, FDS) ist wohl beschädigt, so dass dort befindliche Daten falsch sind.
Das Team vermutet, dass ein Chip kaputt ging oder durch Weltraumstrahlung beschädigt wurde. Und jetzt keimt Optimismus auf: Man braucht den Computer nur so umzuprogrammieren, dass der defekte Speicherbereich nicht mehr verwendet wird, um die Sonde wieder im regulären Forschungsbetrieb fliegen zu lassen. Obwohl es Wochen oder Monate dauern kann, sind die Ingenieure optimistisch, einen Weg zu finden, wie das FDS ohne die unbrauchbare Speicherhardware normal funktionieren kann, so dass Voyager 1 wieder wissenschaftliche und technische Daten liefern kann. heise hat das Ganze in diesem deutschsprachigen Beitrag ebenfalls aufgegriffen.
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