Die Menschen werden, dank Fortschritten in Medizin und Wissenschaft, immer älter. Aber wie kann man gesund altern und möglichst lange leben? Mittlerweile gibt es einen ganzen Forschungszweig, der sich mit Langlebigkeit (Longevity) befasst. Man hört immer wieder von Mittelchen und Verhaltensweisen, die das Leben verlängern sollen. Aber was bringt wirklich was?
Anzeige
Es gibt zahlreiche Tipps und Ratschläge, wie man lange lebt. Wenn ein Hundertjähriger Geburtstag feiert, wird dann gefragt "Wie bist Du denn so alt geworden?". Vom täglichen Gläschen Schnaps oder Likör bis zum Mittagsschläfchen ist alles dabei.
In Amerika gibt es darüber hinaus Leute, die Longevity auf Grund neuester Forschungsergebnisse praktizieren. Von Vertretern der Steinzeit-Diät (nur Fleisch) über die Fraktion, die jede Menge Nahrungsergänzungsmittel zu sich nimmt und sich mit reduzierter Kalorienzahl über Jahrzehnte durchhungert, ist alles dabei. Aktuell hat aber noch niemand herausgefunden, ob es mit den 100 Jahren leben auch wirklich klappt.
Einfache Erkenntnisse
Den Jungbrunnen, den man im Mittelalter gesucht und nie gefunden hat, den gibt es wohl nicht. Heute weiß man, dass ca. 20 bis 30 Prozent der Lebenserwartung durch die Gene bestimmt sind. Bedeutet im Umkehrschluss, dass 70 bis 80 Prozent der Lebenserwartung durch den Lebensstil bestimmt werden. Und da ist eigentlich bekannt, was den Unterschied macht:
- Nicht rauchen und wenig Alkohol reduzieren die sich daraus ergebenden Krankheiten.
- Eine gesunde Ernährung mit viel pflanzlicher Kost, mit selbst zubereitetem Essen bietet den Grundstock, damit der Mensch nicht an Übergewicht und zahlreichen Zivilisationskrankheiten leidet.
- Bewegung und Sport beugen Krebs sowie Kardioerkrankungen vor und sorgen dafür, dass der Körper lange fit bleibt.
Dann ließe sich das Ganze noch um gesunden und ausreichenden Schlaf, sowie Sozialkontakte und Aufgaben im Leben erweitern. Denn was nützt es, wenn Du 100 Jahre einsam in deiner Wohnung hockst, keinen triffst und auch sonst ohne Aufgaben vor tödlicher Langeweile vor dem Fernseher stirbst.
(Quelle: Pexels Noelle Otto Pexels Lizenz)
Ist jetzt etwas flapsig ausgedrückt, hat aber einen wahren Kern. Wenn ich durch Bewegung und gesunde Ernährung die typischen Zivilisationskrankheiten (Diabetes, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen etc.) vermeiden oder im Alter hinauszögern kann, ist schon viel gewonnen. Gesund zu altern wäre das erste Ziel.
Möglichst lange zu leben kommt dann möglicherweise automatisch hinzu, denn ein gesunder Mensch hat da einfach die besseren Chancen. Gepaart mit den Fortschritten der Medizin, die bestimmte Erkrankungen behandeln oder heilen können, sowie Aufgaben, auch im Alter, und viele Sozialkontakte sind die Bausteine, dass es "mit dem langen Leben" klappen könnte.
Anzeige
Und dann heißt es "abwarten und beobachten, ob das alles so klappt" – oder, um es in abgewandelter Form mit Loriot zu sagen "das ist mein erster Ruhestand und Leben im Alter, ich übe noch". Dummerweise hat man halt nur einen Versuch frei, um herauszufinden, ob das alles klappt.
Persönlich kann ich nicht sagen, ob ich uralt werde – aber im Rückblick lässt sich feststellen, dass ich "dem Teufel mehrfach von der Schippe gesprungen bin". Die moderne Medizin hat es die fast letzten 70 Jahre möglich gemacht – selbst Vorhofflimmern habe ich durch die Mediziner bisher in den Griff bekommen.
Die oben skizzierten Verhaltensweisen bzgl. Ernährung, Bewegung, Rauchen und Trinken beherzige ich seit Jahrzehnten – nicht mit dem Gedanken "musst Du machen, um uralt zu werden", sondern als Ergebnis eines Lebensstils, der sich so ergeben hat.
Tja, und a bisserl "Beschäftigung" habe ich als Blogger (im Unruhestand) auch noch. Könnte also klappen, mit dem "noch ein Weilchen leben". Eine bloggende schwedische Kollegin hat es bis zum Alter von 109 Jahren geschafft. Da hätte ich noch ein wenig Zeit.
Wer es noch ein wenig genauer wissen möchte, der Mediziner Prof. Dr. med. Bernd Kleine-Gunk hat im Focus im Beitrag Welche Longevity-Tipps wirklich was bringen – und wann es gefährlich wird einen Abriss dessen gegeben, was man "für das Alter tun kann". Bernd Kleine-Gunk ist leitender Arzt der Gynäkologie der Schön Klinik Nürnberg Fürth, Arzt für Ernährungsmedizin sowie Arzt für Osteologie. Zudem ist er ist seit 2009 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Anti-Aging Medizin (German Society of Preventive and Anti-Aging Medicine, GSAAM).
Allerdings: Ich habe den Artikel, und einige Bücher von Medizinern über "gesund altern" gelesen – und nur wenig verstanden. Oder etwas anders ausgedrückt: Mir ging beim Lesen so unwillkürlich "Viel zu kompliziert, da musst Du diese Tabelle beachten, dir das und das merken, darfst dies und jenes nicht tun" durch den Kopf und es schlich sich der Gedanke "so will doch kein Schwein alt werden" ins Hirn.
Altern soll ja auch Spaß machen – oder? In diesem Sinne hat mir beispielsweise der Focus-Artikel Wenn Sie diese acht Punkte umsetzen, leben Sie mehr als 20 Jahre länger mehr zugesagt. Ist zwar reißerisch, aber das Ergebnis einer US-Studie mit 700.000 Probanden. Die acht Punkte kann man durchgehen und abhaken (mach ich doch) oder mit "muss ich ändern" in die richtige Bahn lenken. Mal abwarten, vielleicht treibe ich auch noch eine Studie auf: "Sich ab 40 für 60 Jahre auf die Couch legen und durchhalten, dann wirst Du steinalt".
Die Mär von den Blue Zones
Kleine Ergänzung: Es gibt in den Medien – und auch hier im Blog – Berichte über sogenannte "Blue Zones", Gebiete, in denen Menschen besonders alt werden sollen. Okinawa in Japan oder Orte auf Sizilien werden genannt. In diesem Artikel wird die Forschungsarbeit eines Wissenschaftlers aufgegriffen, der Blue Zones für eine März hält.
Bei Nachforschungen musste der Wissenschaftler feststellen, dann in den Gegenden, wo Menschen angeblich über 100 werden, oft keine Geburts- oder Sterbeurkunden nachvollziehbar geführt wurden. So waren angeblich uralte Menschen längst verstorben, aber Angehörige meldeten den Tod nicht, um weiter Rente zu kassieren. Oder die Geburt konnte nicht per Geburtsurkunde belegt werden. Aussage: Blue Zones sind Schall und Rauch – die Wahrscheinlichkeit, alt zu werden, hängt mit dem Einkommen zusammen. Wer "reich" ist, lebt besser, treibt Sport und ernährt sich gut – Faktoren, um länger zu leben.
Ähnliche Artikel:
Gesund leben, länger leben ….
Lebensstil beeinflusst, ob man später dement wird
Demenz bei jüngeren Menschen unter 65, der Lebensstil hat Einfluss
Risiko Vorhofflimmern, Herzschwäche und Schlaganfall droht
Die Muskulatur im Alter trainieren und fit halten
Gefahr: Muskelabbau im Alter
Hantelübungen zum Muskelaufbau/-erhalt
Muskeltraining und -aufbau mit TOGU® Brasil®
Fit gegen Stürze im Alter
Fitness- und Balanceübungen mit dem Balancekissen – Teil 1
Fitness- und Balanceübungen mit dem Ballkissen® – Teil 2
Fitnessübungen mit dem TOGU AERO-STEP®
Anzeige