Handwerkerpfusch: Antenne an der ISS falsch montiert

Panne auf der internationalen Raumstation. Eigentlich sollten Astronauten bei einem Außeneinsatz eine Antenne anbringen, um die Kommunikation mit der Bodenstation zu verbessern. Aber der Versuch ist gründlich schief gegangen. Ein rekordverdächtiger Weltraumspaziergang am Wochenende endete mit einer in die falsche Richtung gerichteten Antenne auf der Internationalen Raumstation (ISS).


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Ich glaube, das kennt jeder Handwerker oder Heimwerker: Du sitzt stundenlang an einer Arbeit und willst was reparieren. Und zum Abschluss stellt Du fest, dass das gründlich schief gegangen ist. Da ist die Schraube, die nach stundenlangem Zusammenbau des Motors für das Auto einsam auf deiner Werkbank liegt. Oder mir ist es als Lehrling passiert, dass ich eine elektrische Anlage installiert habe und es beim Einschalten einen riesigen Rums gab. Ich hatte einen Motor falsch angeschlossen und es gab einen Kurzschluss.

Montagefehler auf der ISS

Auch den Astronauten passieren solche blöden Fehler. Am Wochenende fand ein 'Weltraumspaziergang' der Roscosmos-Astronauten Alexander Misurkin (Kommandeur der Expedition 54) und Flugingenieur Anton Shkaplerov statt. Der Außenbordeinsatz an der ISS sollte 6,5 Stunden dauern, aber er wurde zu einem russischen Rekord von acht Stunden und 13 Minuten.

ISS
(Internationale Raumstation ISS, Quelle: NASA, gemeinfrei)

Misurkin und Shkaplerov wurden unter anderem beauftragt, die Elektronik der High-Gain-Antenne zu ersetzen, die für die Kommunikation mit den russischen Missionscontrollern verwendet wird. Der Ersatz-Hochfrequenz-Breitbandempfänger sollte dem russischen Segment der ISS die gleiche Telemetrie- und Datenübertragungsleistung bereitstellen, die für die Kommunikation mit der NASA verfügbar ist.

Die Antenne wurde zusammen gefaltet, um den Kosmonauten den Austausch der Elektronik zu ermöglichen. Als Antenne wieder entfaltet wurde, kam es zu einer Panne. Das Entfalten klappte zwar, aber die Antenne zeigt jetzt in die falsche Richtung (quasi um 180 Grad versetzt). Aktuell untersucht Roscosmos, ob ein weiterer Außeneinsatz nötig ist, um die Antenne zu justieren.

Pannen haben System

Wie Space.com berichtet, hat das russische Kommunikationssystem eine dramatische Geschichte. Die Antenne und die dazugehörige Elektronik wurden ursprünglich im Jahr 2000 auf den Markt gebracht und sollten mit dem damals geplanten Satelliten-Netzwerk "Luch" kommunizieren, welches die Videoübertragung von der ISS in die Welt ermöglicht.

Ein Jahrzehnt verging, bevor die neuen Satelliten gestartet wurden, und zu diesem Zeitpunkt war die Elektronik der 90er Jahre veraltet und inkompatibel. Dieser Schwank führt jetzt zum Weltraumspaziergang der letzten Woche. Und dort setzten sich Pleiten, Pech und Pannen fort. Wer einmal ein Haus gebaut hat, kennt ähnliche Geschichten von Handwerkern, die ihre Gewerke nicht aufeinander abstimmen. Nur dauert es keine 17 Jahre, bis das fertig ist. Aber ganz so tragisch ist das Ganze ja nicht – denn die 'Handwerke' sind ja noch vor Ort, auf der Internationalen Raumstation (ISS). Wer Englisch kann, findet in diesem Artikel noch einige Hinweise.


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