Mit täglich eine Hand voll Nüssen 100 Jahre alt werden …

Die Autoren Klaus Brinkbäumer und Samiha Shafy haben viele Hunderjährige besucht und nach ihrer Lebenseinstellung befragt. Daraus ist ein Buch "Das kluge, lustige, gesunde, ungebremste, glückliche, sehr lange Leben – Die Weisheit der Hundertjährigen. Eine Weltreise" geworden, in denen die Autoren versuchen, das Geheimnis der Hundertjährigen zu lüften.


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Ich bin zufällig beim Deutschlandfunk auf ein Interview mit Klaus Brinkbäumer gestoßen, in dem es um dieses Buch und die Erkenntnisse ging, warum manche Menschen 100 Jahre alt werden. Dabei fand ich beim Querlesen des Interviews die Antworten, die die älteren Herrschaften gegeben haben, ganz spannend. Niemand ist aus der Wiege gesprungen und hat "ich möchte 100 werden" gerufen. Nein, es ist einfach so passiert, das mit dem Alter und den 100 Jahren.

Senioren im Park
(Quelle: Pexels Noelle Otto Pexels Lizenz)

Brinkhaus sagt, dass 30 % der Gene, aber 70 % der Gewohnheiten bestimmen, wie alt wir werden. Als wessen Kind und wo wir geboren werden, also welche Gene wir mitbekommen, können wir nicht bestimmen. Und wer in Ländern mit schlechter medizinische Versorgung geboren wird und dort lebt, hat auch schlechtere Chancen, 100 Jahre alt zu werden. Die Autoren haben beispielsweise versucht, Hundertjährige in Ägypten und in anderen arabischen Ländern zu finden, waren aber nicht erfolgreich. Die Botschaft: In heißen Ländern und mit der dortigen medizinischen Versorgung ist es schwierig, sehr alt zu werden. Die Aussage lautet: Ein mildes, warmes Klima fördert die Langlebigkeit.

Was heraussticht: Die befragten Hundertjährigen waren in der Familie und im Leben verankert – manche hatten schwere Schicksalsschläge wegzustecken, haben aber die Zuversicht behalten. Mäßig essen (ohne asketisch zu leben), wenig Alkohol, genügend Bewegung, dass scheint das Grundrezept für Langlebigkeit zu sein. Im Interview nennt Brinkhaus folgende Themen, die einen Einfluss haben:

  • Was mache ich mit meinem Leben?
  • Wie ernähre ich mich?
  • Wie bewege ich mich?
  • Was will ich vom Leben?
  • Habe ich in all dem, was ich tue, einen wirklichen Sinn gefunden?
  • Habe ich Dinge, die mich wirklich beschäftigen und ausfüllen? 

Gerade der letzte Punkt wird als wichtig für die Langlebigkeit gesehen. Die Aussage im Interview: Wir können eine ganze Menge steuern. Ohne Glück allerdings geht es auch nicht. Kann natürlich bedeutet, dass man Glück haben muss, so alt zu werden – oder dass mein ein glückliches Leben haben sollte, damit es sich lohnt, so alt zu werden. Ich fand es ganz spannend, dieses Interview zu lesen und vielleicht einige Sachen der Interviewten mitzunehmen. Unter anderem hieß es, dass täglich eine Hand voll Nüsse zu einem langen Leben beitragen könne.

An dieser Stelle noch ein Ratschlag – kürzlich habe ich einige Bücher zum Thema "länger leben" gelesen. Die meisten habe ich nach wenigen Seiten Lektüre weg gelegt – insbesondere, wenn Mediziner anfingen, Analysen zu zitieren, was man alles feststellen lassen muss und welche Nahrungsergänzungsmittel man braucht. Zu kompliziert und nicht wirklich überzeugend. Ein Buch hat mir aber gefallen – den Titel habe ich schon wieder vergessen, weil es ein geliehenes eBook war. Aber die Botschaft lautetet: Vergesst die Weisheiten über das Leben in den Blue Zones und was man da alles tun muss und nicht darf. Als Beispiel führte der Autor Statistiken an, wo die Bewohner der Schweiz – oder gewisser Regionen dort – fast genau so alt wie auf Okinawa werden – ohne von Fisch oder Reis und Seetang zu leben – und auch ohne die hochgelobte Mittelmeerkost, die für die Langlebigkeit auf Sardinien verantwortlich gemacht wird. Auch in diesem Buch kamen die obigen sechs Fragen, die einen Einfluss auf die Langlebigkeit haben, auf. Man kann es auch auf Ludwig Erhards "Maß halten" herunterbrechen, wenn es um die Ernährung geht. Und die Fragen, was ich aus meinem Leben mache,  wie ich Sinn und Beschäftigung finde sowie immer in Bewegung bleibe, ist auch kein Hexenwerk. Aber das ist jetzt an dieser Stelle alles graue Theorie – ich wurde es mal so sagen: Mit Hundert lesen wir uns wieder (möglicherweise hier im Blog) – und fachsimpeln dann, was genau das Quäntchen war, dass uns so alt werden ließ. Aber vielleicht geht mir vorher schon der Saft aus. 

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4 Antworten zu Mit täglich eine Hand voll Nüssen 100 Jahre alt werden …

  1. Remo sagt:

    Den Ansatz "Mass halten" finde ich gut und passt irgendwie auch. Ob dabei eine 100 drin liegen könnte und man das überhaupt möchte, sei mal dahin gestellt.

    Ob man das überhaupt schafft, ist auch noch die Frage. "Dank" chronischer Erkrankung werde ich sicherlich vorher "aus-checken". Bis dahin versuche ich so gut und so lange es eben geht, ein zufriedenes, erfülltes Dasein zu leben.

    Die Sache mit den Nahrungsergänzungsmitteln ist in den allermeisten Fällen doch nur Geldmacherei. Früher hat man doch solche Schwätzer geteert und gefedert aus der Stadt getragen, nicht ? Ausgenommen sind natürlich die medizinisch Notwendigen.

    • guenni sagt:

      Früher nannte man das Quacksalber, und die Leute haben denen die Mittelchen aus den Händen gerissen, wenn sie auf Jahrmärkten ihre Verkaufswagen aufstellen. Am anderen Tag waren die Quacksalber zum nächsten Markt weiter gezogen. Oder habe ich da eine Mär aus Westernfilmen verinnerlicht?

      • Remo sagt:

        Ja, das waren sie. Ich kann natürlich auch nicht mit Bestimmtheit sagen, ob das aus Westernfilmchen, Lucky Luke, etc. stammt.
        Ich meinte auch mal gelesen zu haben, wie schnell diese Quacksalber jeweils aus der Stadt verschwinden mussten. Bevor jemand merkte, was sie für einen Blödsinn gekauft haben ;-)

  2. Manuhiri sagt:

    Die aktuelle Lebenserwartung in D ist m 79/w 83, in Kuba 77/81.
    Für diese 2 Jahre mehr pumpen wir eine Mrd/Tag ins System, welch ein Luxus!

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