Der Kuckuck und der Rentenbescheid

Heute noch eine kleine Geschichte zum Schmunzeln. Es gibt den alten Volksglauben, dass man beim ersten Ruf des Kuckucks die Geldbörse schütteln muss. Es heißt, dass einem dann im Jahr nie das Geld ausgeht. Ist natürlich nur eine Mär, wie jeder weiß, denn das klappt eigentlich nie. Wie es aber der Zufall will, scheint es bei mir dieses Jahr doch zuzutreffen.


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Der Kuckuck und der alte Volksglaube

Ich bin mir nicht sicher, wer von meinen Blog-Leserinnen und Blog-Lesern das kennt. Wenn ich als Kind im späteren Frühling den Kuckuck rufen hörte, meinte Oma "jetzt müssen wir die Geldbörse schütteln, dann wird diese niemals leer". Auf der Wikikedia habe ich von folgendem Brauchtum gelesen:

Greif dir in die Tasche, wenn du im Jahr das erste Mal den Kuckuck hörst. So viel Geld, wie du dann bei dir hast, wirst du das ganze Jahr über haben. Hast du nichts bei dir, sieht's für das folgende Jahr finanziell schlecht aus.

Diesbezüglich wäre dieses Brauchtum bzw. dieser Volksglaube bei mir ein arg schlimmes Omen. Erstens habe ich so gut wie nie Geld dabei, wenn ich im Wald unterwegs bin. Aber die Wikipedia kennt auch die oben von mir zitierte Mär:

Ebenfalls glaubt man in manchen Gegenden, dass das Portemonnaie das ganze Jahr über nicht leer wird, wenn man beim Kuckucksruf darauf klopft.

Durch das Weitergeben über Generationen per Erzählung ist bei uns halt "Geldbeutel schütteln" geworden.

Wenn ich so im Frühling im Wald mit meinen Nordic Walking Stöcken unterwegs bin, und den Kuckuck höre, geht mir diese Geschichte durch den Kopf. Habe in den vergangenen Jahren dann an Oma gedacht und den Geldbeutel, sofern dabei, geschüttelt. Hat aber irgendwie nichts gebracht … Volksbrauch ist so was von old school.

Heuer war ich mit meiner Frau an einem Wochenende im Wald spazieren, als wir den Kuckuck hörten. Und ich so zum Scherz: "schüttele mal deine Geldbörse" – sie "warum?". Ich habe ihr das dann erklärt und sie so "hab aber keine Geldbörse dabei".

Ich hatte aber das lederne Schlüsselmäppchen mit den Haustürschlüsseln dabei. Da ich schon mal hin und wieder ein klein wenig Geld rein lege, wenn ich weiß, dass ich das brauche und keinen Geldbeutel mitnehmen mag, fungiert das Ganze auch schon mal als Geldbörse. Folglich habe ich das Schlüsselmäppchen symbolisch geschüttelt, dem Brauchtum war genüge getan, wir hatten unseren Spaß und ich habe das Ganze wieder vergessen …

Der Rentenbescheid ist endlich da …

Wir waren dann Anfang Juni zu Besuch bei unseres Sohn, als plötzlich eine Taube in der Nachbarschaft gurrte. Spontan meinte meine Frau zum Sohn "letztes sind wir im Wald spazieren gegangen, und da hat ein Kuckuck gerufen. Wir haben dann den Geldbeutel geschüttelt und am Montag war der Rentenbescheid da …"


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Da habe ich schon gestutzt, denn diese Episode mit dem Kuckuck war mir gänzlich entfallen. Und die Koinzidenz zwischen dem Ruf des Kuckucks und der Zustellung des Rentenbescheids natürlich reiner Zufall und keine Kausalität. Denn ohne Antrag hätte es den Bescheid auch dieses Jahr  nicht gegeben.

Zum Hintergrund: Seit Mitte November 2020 haben wir auf den Bescheid für meine zu diesem Zeitpunkt für den 1. März 2021 beantragte Altersrente gewartet. Meine Frau hatte ihren Bescheid binnen 14 Tagen bereits im Anfang Dezember 2020. Es wurde 1. März 2021 und mein Bescheid kam und kam nicht. Erst Ende Mai 2021 wurde der Bescheid zugetellt.

Dieser muss übrigens schon Samstags im Briefkasten gelegen haben, nur hatte wir ihn nicht bemerkt. Sonntags haben wir den Kuckuck gehört und Montags fand sich der Briefumschlag mit dem Bescheid. Reiner Zufall … aber trotzdem ulkig.

Irgendwie hat der alte Volksbrauch mal wieder gepasst … zumindest solange die deutsche Rentenversicherung zahlt, wird mir hoffentlich nie das Geld ausgehen.

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