Angesichts des aktuellen Rummels zur erfolgreichen Landung eines chinesischen Roboters auf der Rückseite des Mondes möchte ich einen Blick 6 Jahrzehnte zurück werfen. Damals verfehlte Russland die erste (harte) Landung einer Sonde auf dem Mond.
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Vor 60 Jahren, genauer, am 2. Januar 1959, wurde von Russland die Raumsonde Lunik 1 (auch als Luna 1 bezeichnet) gestartet. Die 1,45 Meter Durchmesser aufweisende Sonde wog 361,3 kg und sollte auf dem Mond aufschlagen. Dazu war auch eine sowjetische Flagge an Bord.
(Quelle: Wikipedia, CC BY-SA 3.0)
Nach den Fehlstarts von drei Vorgängern im Jahr 1958 gelang dieses Mal der Start der Rakete und Luna-1 nahm Kurs auf den Mond. Leider passierte dabei eine Panne: Von der Bodenstation wurde die Brenndauer der dritten Stufe per Funk gesteuert. Beim Senden des Abschaltbefehls hatte man aber die Laufzeit des Funksignals nicht berücksichtigt. Dadurch brannte das Triebwerk dieser Stufe einen Tick zu lange und die Sonde wurde zu schnell. Sie flog am 4. Januar 1959 in 6.000 km Entfernung am Mond vorbei.
Am 3. Januar 1959 wurde in 133.000 km Entfernung von der Erde stieß die kurz vorher abgetrennte dritte Raketenstufe eine Natriumdampfwolke aus. Durch die leuchtenden Natrium-Atome konnte der Kurs der Sonde bestimmt werden. Da bereits dort der fehlerhafte Kurs erkannt wurde, und klar war, dass die Sonde nie den Mond erreichen würde, benannten die Verantwortlichen die Sonde um. Offiziell hatte sie nie auf dem Mond einschlagen sollen – sondern sollte den Erd- und Mond-nahen Weltraum erkunden. Erst viel später wurden die Details der Mission bekannt. Wissenschaftlich war die Mission übrigens ein Erfolg – und raumfahrttechnisch in meinen Augen auch. Denn die Russen hatten wenige Monate nach dem ersten Satelliten Sputnik eine Sonde ins All geschossen, die die Umlaufbahn der Erde verlassen und den Mond erreichen sollte. Durch die fehlerhafte Brenndauer trat Luna-1 aber in eine Umlaufbahn um die Sonne ein – verstummte aber nach wenigen Tagen, als die Batterien erschöpft waren.
Einige Informationen lassen sich auf der Wikipedia nachlesen. Auch heise.de hat der historischen Mission diesen Artikel gewidmet.
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