Hey Leute, wir haben Frühsommer, und die jungen Weinreben der Grundstücksnachbarin ranken am Gartenzaun wie wild. Was machen gegen diesen Urwald? Könnte man ja fressen. Gut, Ziegen habe ich keine, und was will Mann mit einem angebrochenen Samstag-Vormittag so tun. Den Finger beim Bohren in der Nase brechen? Straße fegen und Auto waschen? Alles nicht so mein Ding, bloggen wäre noch gegangen. Aber da reifte die Tage die Idee: Samstag könntest Du ja mal wieder Dolmades machen.
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Was sind Dolmades?
Bei Dolmades handelt es sich um gefüllte Weinblätter, wo Hack, Reis oder andere Füllungen mit Gewürzen etc. kombiniert werden. Die Dolmades werden dann häufig mit Zitronensaft beträufelt serviert. Wer kein Weinlaub im Garten hat, kann die Weinblätter auch bei orientalischen oder griechischen Lebensmittelhändlern beziehen.
Die Wikipedia hat unter dem Begriff Dolma einen netten Abriss zu dieser Speise veröffentlicht. Ein Rezept für Dolmades gibt es z.B. bei chefkoch.de oder auf anderen Webseiten wie hier und hier.
Einfach loslegen
Ich habe mir eine große Schüssel junger, zarter Weinblätter am Zaun gepflückt, diese in kochendes Salzwasser gegeben und kurz blanchiert. Anschließend wurden die Weinblätter in kaltem Wasser abgeschreckt. Gestern hatten wir (Frau und meine Wenigkeit) noch Shushi-Reis beim Biomarkt gekauft, Rosinen, Pinienkerne, Öl und so waren noch vorhanden. Zitronen brauche ich eh für meinen Frühstückstee, waren also auch noch da.
Schnell den Reis gekocht, und kurz vor dem Ende der Garzeit eine Hand-voll Rosinen in den Topf geworfen. Noch Petersilie bei der anderen Nachbarin geschnorrt (hatte ich heute in der Früh, als ich ihr Brötchen vom Bäcker mitgebracht hatte, gesehen), Dill hatten wir eingefroren und Pfefferminzblätter konnte ich im eigenen Garten ernten. Dann zwei Zwiebeln gehackt und in Öl in einem Topf glasig angeschwitzt, die gehackten Kräuter und Pinienkerne sowie den gekochten Shushi-Reis mit den Rosinen zugegeben. Noch etwas Wasser nachgießen (auf Weißwein habe ich verzichtet, den nehme ich lieber konzentriert zu mir), das Ganze mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und dann gut 10 Minuten köcheln lassen.
(Dolmades zum Kochen vorbereiten)
Die Weinblätter mit der Reis-Kräutermischung gefüllt und gerollt. Einen größeren Topf am Boden mit Weinblättern belegt, drüber Scheiben einer Zitrone – deren Saft ich vorher leicht ausgepresst in den Topf gegeben hatte – ausgelegt und mit etwas Wasser sowie einer halben Tasse zerlassener Butter aufgefüllt, kamen die gerollten Weinblätter in den Topf. Das Ganze mit einem Teller beschwert und gut 40 Minuten auf niedriger Hitze köcheln lassen (obiges Foto). Etwas ausführlicher habe ich das Ganze im vergangenen Jahr im Beitrag Frühsommer, Weinblätter, Dolmades bebildert.
Mahlzeit, Nachbarin lebt noch …
Nun ja, ist halt doof, wenn Frau mit in der Küche wirbelt. Das muss anders … das macht man so … und ständig der heiße Atem des hinter dir auf- und ablaufenden Tigers im Nacken. Wollte schon den Kitchen-Exit machen, aber ich hatte halt Lust auf Dolmades. Als ich dann eine ganze Tee-Tasse Shushi-Reiskörner kochen wollte, hieß es gleich "Um Gottes Willen, willst Du einen ganze Kompanie versorgen". Gut, Frau isst keine Dolmades, ist alles für mich. Als Kompromiss habe ich eine 3/4 Tasse Reis genommen und gemäß obigen Hinweisen vorbereitet. Als ich so meine Weinblätter füllte, war der Reis viel zu schnell alle – und ich hatte noch blanchierte Weinblätter übrig. Hab mich geärgert, denn ich hätte gut und gerne noch Weinblätter für 10 weitere Röllchen gehabt. Habe die Weinblätter dann eingefroren, mal schauen, ob ich die noch für Dolmades verwenden kann.
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Nachbarin (die mit der Petersilie) hat dann vier Dolmades bekommen – die kannte diese griechische Vorspeise nicht. Hab die Frau eben noch auf der Straße gesehen, sie lebt also noch. Nachbarin mit dem Wein am Zaun bekommt, falls ich sie später sehe, auch ihre vier Dolmades – mehr geht wirklich nicht. Der obige Teller ist der klägliche Rest Dolmades, der für mich übrig blieb. Gut, dafür habe ich mir einen große Flasche Pfälzer Riesling kalt gestellt und gedenke, die Dolmades gleich mit einem Glas Weißwein zu verputzen. Leben kann schon echt ekelig zu einem sein … gut, hätte schlimmer kommen können, Dolmades explodiert, Herd kaputt gegangen, Weinflasche aus der Hand gefallen und zersprungen. Einfach nehmen, was man kriegen kann. Euch einen schönen Samstag …
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