Am Nordpol des Planeten Saturn gibt es ein sechseckiges Wolkenmuster, welches bereits seit Jahrzehnten existiert bzw. erstmals in den 80er Jahren durch die US-Raumsonden Voyager 1 und Voyager 2 fotografiert wurde.
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Kürzlich haben Forscher ihre neuesten Erkenntnisse über dieses Sechseck, 'The Hexagon' genannt' auf dem Nordpol des Saturn in Nature veröffentlicht. Dazu wurden Daten der Cassini Raumsonde aus einer Beobachtungsmission von Juni 2015 ausgewertet. Bei einem Überflug des Nordpols konnten Details bis zu einer Größe von ca. 1–2 km/Pixel aufgelöst werden.
(Sechseck am Nordpol des Saturn, Quelle: NASA, Public Domain)
Die seltsame Wolkenstruktur, die durch einen Wirbel gebildet wird, hat eine Seitenlänge von etwa 14.500 Kilometern Länge und reicht bis zu 70 Grad 'nördlicher Breite'. Das ist größer als der Durchmesser der Erde. In dieser GIF-Animation sieht man, wie die Struktur rotiert. Dieser deutschsprachige Beitrag aus 2013 beschreibt das. Es handelt sich um einen massiven Wirbelsturm mit bis zu 400 Stundenkilometern Windgeschwindigkeiten, der seit Jahrzehnten auf dem Planeten in den oberen Atmosphärenschichten tobt.
Die englischsprachige Wikipedia hält einige Informationen zum Hexagon bereit. Im Nature-Artikel legen die Wissenschaftler jetzt die Erkenntnisse bezüglich der Auswertung der 2015er Bilder offen. "Anhand der Cassini-Bilder haben wir entdeckt, dass das Sechseck, genau wie bei einem Sandwich, ein mehrschichtiges System von mindestens sieben Wolkenschichten oder Nebeln aufweist, die sich bis zur Wolkenobergrenze in einer Höhe von mehr als 300 km erstrecken", sagte Agustín Sánchez-Lavega, Physikprofessor an der Universität des Baskenlandes, Spanien, der die Studie leitete. "Andere Himmelskörper wie der Saturnmond Titan oder der Zwergplanet Pluto, weisen ebenfalls Nebelschichten auf, aber nicht in dieser Anzahl und nicht in regelmäßigen Abständen."
Jede Schicht ist schätzungsweise sieben bis 18 Kilometer dick und besteht aus winzigen mikrometergroßen gefrorenen Kohlenwasserstoffkristallen, darunter Propyne, Propan und Diacetylen, und möglicherweise Acetylen und Benzol an der Spitze. Jedes Partikel hat schätzungsweise einen Durchmesser von 0,07 bis 1,4 Mikrometer. Die Schichten erscheinen trübe, da die Konzentration der in jeder Schicht suspendierten Partikel variiert.
Die Wissenschaftler gehen von einer Art Kamineffekt aus, der durch starke Winde, die nach Osten wehen, gebildet auftritt. Die Partikel setzen sich in Abhängigkeit von ihrer Dichte und der atmosphärischen Temperatur in einer Schicht ab. Ein ähnlicher Effekt ist auch aus der Erdatmosphäre bekannt. In diesem englischsprachigen Artikel gibt es noch ein Foto der Struktur. Und von der NASA gibt es diesen englischsprachigen Beitrag, der weitere Fotos und Informationen bereithält.
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