Es sind die Tage, die ich im Winter so liebe. Wenn es wochenlang trüb oder regnerisch war, und plötzlich reißt der Himmel auf, so dass blauer Himmel und Sonne zum Vorschein kommen. Wenn dann noch Schnee gefallen ist, steht einem ausgiebigen Spaziergang in der Umgebung nichts mehr im Wege. Im Februar 2021 haben wir zwar lange Regen gehabt, und Teile Deutschlands kämpften die letzten Tage mit Bergen an Schnee. Aber bei uns im Taunus hat es gerade einmal einen leichten Zentimeter Neuschnee gegeben. Wenn dann der Himmel aufklart und die Sonne hervor kommt, zieht es einen einfach in die Natur hinaus. An jedem Tag im Februar, an dem das Wetter gut war, bin ich bisher mit meiner Frau unterwegs gewesen.
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Das nachfolgende Foto entstand am 4. Februar 2021 auf einem meiner Nachmittagsspaziergänge. Leichte Schleierwolken bedecken einen an sich perfekt blauen Himmel. Die Sonne schien und es fühlte sich schon warm an – Gefühl: Frühling kann kommen.
Schleierwolken am Februar-Himmel (4.2.2021)
Am 9. Februar 2021 war nach tagelangem Regen und etwas Schneefall wieder einer dieser herrlichen Februar-Tage mit Sonne und blauem Himmel. Meine Frau meinte "Lass uns früh los, wer weiß, ob es nicht am Nachmittag bewölkt wird". Das nachfolgende Foto entstand am 9.2.2021 um 12:56 und zeigt eine leicht verschneite Landschaft im Taunus.
Schneelandschaft im Taunus 9.2.2021
Der Weg führt durch einen Laubwald zum Rettershof, in Nähe des Taunusstädtchens Kelkheim. Um 1136 war das Hofgut ein Frauenkloster (der Name Retters steht für "Rat Gottes"). Heute finden sich in den Gebäuden des Hofguts Pferdeställe und eine Reithalle, und der Hof wird für Kulturveranstaltungen sowie von Vereinen (Keltern von Apfelwein) genutzt. Hier einige Foto-Impressionen von Hof Retters und Umgebung.
Hofgut Retters / Kelkheim (Taunus) 9.2.2021
Obiges Foto zeigt die Außenansicht der Hofgebäude mit Blick nach Westen. Unter dem blauen Himmel mit den Wölkchen ist im Wald das Schlosshotel Rettershof zu erahnen. Am rechten Fotorand schließt sich der Pfad zum Landgasthof "Zum fröhlichen Landmann" an. Der lang gestreckte Gebäudeteil auf dem Foto ist die Hinteransicht von Werkstätten (Schmiede etc.) und im Vordergrund finden sich Volieren für Hühner und einen Pfau – die Attraktion für Kinder.
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Hofgut Retters / Kelkheim (Taunus) – Nebengebäude 9.2.2021
Obiges Foto zeigt nochmals einen anderen Ausschnitt des Nebengebäudes mit den Werkstätten und den Volieren für die Hühner im Vordergrund.Ein Wahrzeichen des Rettershofes, der sich im Besitz der Stadt Kelkheim befindet, sind die aufwändig bemalten Außenfassaden.
Hofgut Retters / Kelkheim (Taunus) – Hofeingang 9.2.2021
Obiges Foto zeigt die bemalte Fassade des Hofeingangs mit Blick durch das schmiedeeiserne Tor auf den Innenhof, wo im Sommer (in Vor-Corona-Zeiten) Konzerte und Kulturveranstaltungen, und im Herbst Erntedank stattfanden. Im Hintergrund ist durch das geöffnete Tor ein Teil der Stallungen zu erkennen – diese sind man einem Brand vor 2 Jahren gerade wieder neu aufgebaut worden.
Blick nach Ruppertshain (Taunus) 9.2.2021
Obiges Foto zeigt Impressionen aus dem Taunus – im Vordergrund stehen noch die schwarzen Stiele von Sonnenblumen, die im Herbst 2020 zum "Selbstpflücken" gepflanzt worden waren. Am rechten Rand wäre die Zufahrt zum Schlosshotel Rettershof. Im Hintergrund liegt das Örtchen Ruppertshain, ursprünglich eine Köhlersiedlung, 1294 erstmals urkundlich erwähnt. Heute ist Ruppertshain aber eines unserer "Bergdörfer" der Stadt Kelkheim, und im 30 jährigen Krieg fast ausgestorben. Handlungen der Bücher der Krimiautorin Nele Neuhaus spielen in dieser Umgebung. Wahrzeichen von Ruppershain ist der "Zauberberg" – im Volksmund "die Hustenburg" genannt. Eine ehemalige Lungenheilanstalt, in der im 19. Jahrhundert Tuberkulose-Kranke behandelt wurden. Heute finden sich in diesem Gebäude Wohnungen und Künstler-Ateliers.
Der Rettershof ist eine Location, genau wie Ruppertshain und Umgebung mit den ausgedehnten Taunuswäldern, in der ich oft zu Fuß unterwegs bin. Und an einem genialen Wintertag mit blauem Himmel zieht es mich erst Recht hinaus – so kann man sowohl den Winter, als auch die Corona-Zeiten aushalten. Und im Frühling gibt es dann die Apfelbaumblüten (siehe Apfelblüten …) oder blühende Rapsfelder zu sehen und zu fotografieren. Eine Impression von Mai 2017, fotografiert vom gleichen Standort findet sich im Beitrag 1. Mai-Impressionen: Unser Öl leuchtet gelb – dort habe ich einige Eindrücke der Umgebung bei einer Mai-Wanderung aufgefangen. Ähnliches gilt für die Impressionen vom 1. Mai: Frühling, Apfelblüten und mehr.
Da kann ich schon verstehen, dass die betuchten Frankfurter im 19. Jahrhundert dort urlaubten und wanderten und die "nassauische Schweiz" im Nachbarörtchen Eppstein sowohl den Musiker Felix Mendelssohn Bartholdy oder Alfred de Neufville anzogen. Den Kauf des Neufville-Turms – quasi als Künstlerklause zum Schreiben – habe ich in den 80er Jahren verpasst (ist auch gut so, zu abgelegen, zu wenig Sonne). Am Mendelssohn-Gedenkstein und vom Kaisertempel genieße ich oft den Blick auf Eppstein (siehe Frühling 2020: Weiß-blau und grün am Karfreitag). Selbst Alexandre Dumas hat der Burg Eppstein in seinem Roman Le château d'Eppstein ein literarisches Denkmal gesetzt. Und in dieser Umgebung darf ich seit fast 40 Jahren leben und arbeiten – habe ich es gut.
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