Spektakuläre Videoaufnahmen eines misslungenen Raketenstarts der Firma Astra. Die Rakete hatte direkt nach dem Start einen Triebwerksausfall und neigt sich nach der Freigabe zur Seite. Aber die Rakete explodiert nicht, sondern hebt sogar ab – obwohl das Projekt ein Fehlstart war.
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Astra ist eine in Entwicklung befindliche zweistufige Trägerrakete des US-amerikanischen Raumfahrtunternehmens Astra Space (vormals Vention). Die nur 12 Meter hohe Rakete soll letztlich bis zu 200 kg Nutzlast in niedrige Erdumlaufbahnen transportieren können. Das Unternehmen hat Pläne, tägliche Raketenstarts zum Preis von 250.000 US-Dollar durchzuführen. Jetzt gab es in Alaska den dritten Startversuch der Astra-Rakete. Und das Ganze wurde life ins Internet übertragen.
Obiger Tweet zeigt die Sekunden des Starts. Die Triebwerke zünden und bauen genügend Schub auf, damit die Rakete auf der Startplattform freigegeben wird. Dann fällt aber eines der Triebwerke aus und die Rakete neigt sich zur Seite. Das ist gewöhnlich der Moment, wo es üblicherweise eine Explosion mit großem Feuerball gibt, wenn die Rakete explodiert. Hier aber nicht: Die schwenkbaren Triebwerke stabilisieren die Rakete, die seitwärts wegdriftet. Da der Flugkörper durch den Treibstoffverbrauch leichter wird, schaffen die restlichen Triebwerke genügend Schub, damit die Rakete doch noch abheben kann. Allerdings wurde die Rakete 2 Minuten nach dem Start gesprengt, als klar war, dass die Oberstufe nicht die Erdumlaufbahn erreichen wird. Die Rakete stürzte darauf in den Pazifik. Die Kollegen von Golem haben in diesem Artikel noch einige Informationen zusammen getragen.
Das führt mich doch glatt in meine Jugend zurück. Es begann in den 60er Jahren, als Russen und Amerikaner Sonden und Astronauten in den Weltraum schossen (die ersten Geschichten in den 50er Jahren habe ich noch nicht bewusst miterlebt). Dann kamen die Europäer, die mit ihrer Europa-Rakete auch in den Weltraum wollten. Die Testflüge erfolgten von einem Startgelände in Woomera, Australien, und schlugen alle fehl – es halt oft Bum gemacht. Später musste ich einen Teil meines Wehrdiensts bei der Bundeswehr in einem Pershing-Geschwader ableisten. Ich erinnere mich noch an die außen an den Atomraketen angebrachten Kanäle, die den Sprengstoff zum Sprengen der Antriebsstufe enthielten.
Nach dem Ingenieurstudium ging ich dann in die Luft- und Raumfahrtindustrie, weil ich auch an Raketen, Raumfahrzeugen und Satelliten mit bauen wollte. Hat aber nicht so ganz geklappt – und die Projekte waren immer irre lang oder starben bereits in der Konzeptphase. Hat mich dann ganz schnell bewogen, dem Ganzen tschüss zu sagen und in die Chemie-Industrie zu wechseln, um dort Computer für den Einsatz in der Produktion zu programmieren. Nach über einem Jahrzehnt habe ich mich dann als IT-Autor selbstständig gemacht und arbeite auch heute noch in diesem Genre – von gelegentlichen Flash-Backs wie der heutigen Geschichte abgesehen.
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