Noch ein kleiner Nachtrag von dieser Woche. Ich hatte die Tage ja bereits zwei Beiträge Wintergruß (Jan. 2022): Zaubernuss und Winter-Jasmin und Die kleinen Fluchten im Leben (Januar 2022) hier im Blog gepostet, die zeigen, in welch genialer Ecke ich leben und arbeiten darf. Obwohl: Leben wir nicht alle in Ecken, wo man nur genau hinschauen muss, um die Schönheiten zu erkennen? Aber Freitag, den 14.1.2022, hatte ich einen ganz besonderen Wow-Moment, als ich zum Nordic Walking in den Taunuswäldern unterwegs war. Ich bin zu einem kleinen Berg hoch und wurde mit einem phantastischen Blick auf die Hügel des Taunus und Nebel in den Tälern, alles durch die Spätnachmittagssonne beleuchtet, belohnt. Daher habe ich mal spontan einen Blog-Beitrag dazu gemacht.
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Im Radio hatten sie beim Frühstück gesagt, es könne noch etwas Sonne geben. Aber über unserem Wohnort lag eine dickere Hochnebelschicht. Donnerstag, den 13.1.2022, hatten wir etwas ähnliches – nur bei einer Fahrt nach Wiesbaden hatte ich auf einigen höheren Lagen kurz blauen Himmel. Freitag, den 14.1.2022, habe ich am späteren Nachmittag mein Büro geschlossen, und meine Nordic Walking-Stöcke gegriffen, um einen längere Tour durch die nahen Taunuswälder zu unternehmen. Mache ich eigentlich täglich, solange es nicht in Strömen regnet.
Alles grau in grau
War zuerst zwar nicht so erbaulich, als ich los lief – denn der Himmel war grau, von Wolken verhangen. So etwas hält mich aber nicht von einem Walking-Parcours oder einem längeren, flotten Spaziergang ab. Ich habe zwar geflucht, weil auf den Waldwegen noch stellenweise Eis und Schnee lag, musste also aufpassen, nicht auszurutschen. An anderen Stellen waren die Wege durch Matsch und Blätter morastig – aber ich hatte feste Walking-Schuhe an, das hält einen also auch nicht auf.
Der Weg führte mich zuerst auf Höhe der Häuser unserer Ortsrand-Hanglage ein Stück durch den Wald – etwa 50 Meter tiefer floss der Fischbach, der unserem Ort den Namen gab (hatte ich mal im Blog-Beitrag Abseits üblicher Pfade unterwegs sein angerissen, obwohl ich diesen noch tiefer gelegenen Weg nicht genommen habe).
Irgendwann kann ich dann am Rand des Nachbarorts bergaufwärts laufen, um unseren Hausberg, den Staufen (451 Meter hoch), auf unterschiedlichen Wegen in verschiedenen Höhen zu umrunden und wieder zum Wohnort zurück zu kommen. Je nach Route werden das dann zwischen 6 und 12 Kilometer. Einige Impressionen, was man da bei gutem Wetter alles sehen kann, finden sich im Artikel Frühling 2020: Weiß-blau und grün am Karfreitag. Auf diesen Routen sind mir schon tolle Fotoaufnahmen gelungen – ein Foto mit dem nebelverhangenen Fischbachtal und Taunushängen ist im Beitrag Sommer: Morgens um 5 ist die Welt noch in Ordnung zu finden.
Aber das sah Freitag nicht wirklich nach tollem Wetter aus. Als ich aber schon so um die 4 Kilometer meiner Strecke gelaufen war und Höhe gewonnen hatte, war sie plötzlich da: Die Spätnachmittagssonne und ein blauer Januar-Himmel. Ich hätte jetzt die Sonne etwas genießen können, während ich meine Strecke abgelaufen wäre.
Der Wow-Moment auf dem Gipfel
Statt aber auf dem Parcours den Nordhang abzusteigen, um zum Wohnort zurück zu kommen, kam plötzlich der spontane Gedanke: Mache den Schlenker zum 800 Meter entfernten Gipfel des Staufen – vielleicht gibt es heute einen schönen Blick auf den Taunus und die Rhein-Main-Ebene. Vom Staufen hat man nämlich einen schönen Blick auf diese Landschaft und ich habe schon öfters dort Fotos wie nachfolgend gezeigt, geschossen.
Blick vom Staufen auf den Taunus
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Bei einer solchen Aussicht kannst Du die Seele baumeln lassen und spontan für einige Minuten eine Auszeit nehmen. Gut, mir war klar, dass ich am Freitag diesen Ausblick wohl eher nicht geboten bekäme, denn es herrschte ja Nebel. Als ich dann an den Aussichtspunkt kam, waren da schon einige Mountain-Biker und auch Leute mit Kameras, die fotografierten. Ich also über die vereiste Fläche bis zu den oben am Rand des Fotos sichtbaren Felsen, und dann war er da, der Wow-Moment.
Blick vom Staufen nach Westen auf den nebelverhangenen Rossert/Taunus (14.1.2022, 16:28 Uhr)
Die Landschaft lag bereits im Abendlicht, denn Mitte Januar ist der Tag um 16:28 Uhr fast schon vorbei – eine Stunde später ist die Sonne weg. Obiges Foto gibt aber bereits eine Anmutung, was mich erwartete. Links im Vordergrund sind die schneebedeckten Felsen aus obigem Foto – die Landschaft des Taunus ist durch das Spätnachmittagslicht geflutet und in obigem Foto links, hinter dem Bildrand, geht die Sonne im Westen unter. Am Horizont sind die Hügel des Taunus mit dem Feldberg und ganz links der Rossert zu sehen. Der Himmel ist durch die untergehende Sonne leicht rosa gefärbt.
Blick vom Staufen auf den nebelverhangenen Taunus in Richtung Königstein (14.1.2022, 16:28 Uhr)
Aber für den Wow sorgte die Nebelschicht, die die tieferliegenden Regionen – unter anderem den Talkessel meines Wohnorts, sowie den am Hang gelegenen Nachbarort Königstein verdeckte. Es kommt auf den Fotos nicht heraus – ich hatte nur ein Smartphone dabei – aber aus der Nebelschicht ragte neben den Spitzen der Taunushänge noch der Turm der Burgruine Königstein heraus (in obigem Foto nur als kleiner Punkt an der Nebelkante, ca. 1-2 cm rechts der Bildmitte zu erahnen). Auch die nahe Rhein-Main-Ebene – im Osten gelegen – im nächsten Foto, lag unter einer Nebelschicht.
Blick vom Staufen auf die Nebel-bedeckte Rhein-Main-Ebene mit Mond (14.1.2022, 16:30 Uhr)
Und über allem ein blauer Himmel, an dem der Mond stand. Rund um mich herum hörte man nur ein Wow, der Neuankömmlinge. Und jemand sagte "ich bin ja schon oft hier gewesen, aber diese Stimmung habe ich noch nie erlebt". Hier noch einige Impressionen dieses genialen Tages – obwohl man mit einer Kamera diese Stimmung nicht einfangen kann.
Blick vom Staufen nach Westen auf den nebelverhangenen Taunus (14.1.2022, 16:28 Uhr)
Blick vom Staufen auf den nebelverhangenen Taunus (14.1.2022, 16:29 Uhr)
Blick vom Staufen auf den nebelverhangenen Taunus (14.1.2022, 16:30 Uhr)
Nachfolgend ist noch ein Video abrufbar – leider etwas wackelig – welches einen Schwenk über dieses nebelverhangene Panorama – ausgehend von Westen, mit Blick auf den Rossert, nach Osten bis zur Rhein-Main-Ebene – zeigt.
Video: Taunus im Nebel (Januar 2022, Quelle: YouTube)
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Respekt – "Mache den Schlenker zum 800 Kilometer entfernten Gipfel des Staufen"
Ich kenne die wirkliche Entfernung nicht, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Einen schönen Sonntag noch.
war halt ein Kilo zu viel, was ich jetzt in den Rucksack gepackt habe ;-)