Sehen die zwei Baiser (französisch Kuss) hier nicht zum Fressen aus? Fast wie aus dem Bilderbuch, würde man meinen. Wenn mein Bäcker früher so etwas hatte, musste ich mir immer so einen Baiser mitbringen – groß und länglich geformt. Ich erinnere mich, dass mir Mutter so etwas schon mal als Kind zu ganz seltenen Gelegenheiten mitgebracht hat. Reinbeißen und genießen … dabei ist das Ganze eine eher "staubige" Angelegenheit, trocken, süß und zergeht im Mund. Nervennahrung für Coronazeiten …
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Eigentlich nicht, aber meine Frau hatte letztens Eiklar vor irgend einer Back-Aktion übrig. Als sie so sinnierte "was könnte ich damit wohl machen", lag plötzlich der Begriff Beiser im Raum. Baiser stammt vom französischen baiser (Kuss) ab und heißt im Spanischen Meringue. Es ist ein Schaumgebäck aus gezuckertem Eischnee. Baisers werden bei etwa 100 °C für ein bis zwei Stunden mehr getrocknet als gebacken und sollten weiß bis blassgelb bleiben, weiß die Wikipedia.
Der Bäcker nimmt Eiklar, welches sehr steif geschlagen und nach und nach Puderzucker dazugegeben wird. Ist die Masse fest, wird sie mit einem Löffel oder Spritzbeutel in Häufchen oder einer beliebigen Form auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gegeben. Baisers werden bei etwa 100 °C für ein bis zwei Stunden im Backofen getrocknet.
Dose voller Baiser
Als ich dann nach einigen Stunden in die Küche kam, stand dort eine Blechdose voller Baiser. Wie weiß die Wikipedia: Kalt geschlagene Baisers sind mürbe und porös, haben eine raue Oberfläche und sind ohne Glanz. Der reinste Zuckerschock, dabei bin ich eigentlich Zucker-reduziert unterwegs (Kaffee oder Espresso und Tee gibt es nur schwarz, Kuchen backt meine Frau mit weniger Zucker. Aber bei Baiser kann ich nicht widerstehen.
Und die volle Dose hat mich regelrecht angelacht – da musste ich einfach einen Baiser probieren. Aber kaum im Mund, war das Ding schon verschwunden, wie soll man da einen Eindruck von bekommen. Ach kommt, probieren wir noch einen … habe es versäumt, sofort ein Foto der vollen Dose zu machen …
Na ja, ich habe mich beherrscht und die Dose nicht gänzlich aufgefuttert, sondern täglich ein, zwei Stück zum mittäglichen Espresso, den ich mir mit meiner Frau nach dem Essen gönne, verputzt. Aber nach einer Weile ist selbst die größte Dose leer. Jetzt bin ich am sinnieren, was man denn backen könnte, was nur Eigelbe benötigt …
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Mit dem übrigen Eigelb kann man einen prima Eierlikör machen ;-)